WELLINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngste Nachricht über den Verlust des MethaneSat-Satelliten hat die neuseeländische Raumfahrtgemeinschaft erschüttert. Der Satellit, der zur Überwachung von Methanemissionen in der Öl- und Gasindustrie entwickelt wurde, hat nach nur 15 Monaten im Orbit den Kontakt zur Erde verloren.
Die Nachricht vom Verlust des MethaneSat-Satelliten traf die neuseeländische Wissenschaftlerin Sara Mikaloff-Fletcher hart. Der Satellit sollte ursprünglich die schlimmsten Methanverschmutzer der Öl- und Gasindustrie identifizieren und zur Rechenschaft ziehen. Für Mikaloff-Fletcher, die das neuseeländische Team der Mission leitet, war dies ein schwerer Schlag, da sie bis kurz vor dem Verlust des Kontakts mit einer erfolgreichen Mission rechnete.
Der MethaneSat war Neuseelands erstes öffentlich finanziertes Raumfahrtprojekt und wurde von der US-amerikanischen Non-Profit-Organisation Environmental Defense Fund (EDF) geleitet. Die neuseeländische Regierung hatte 29 Millionen NZ-Dollar in das Projekt investiert, das auch von der Bezos Earth Fund und anderen unterstützt wurde. Der Verlust des Satelliten stellt einen Rückschlag für die aufstrebende Raumfahrtindustrie des Landes dar.
Der MethaneSat hatte die Aufgabe, Methanlecks weltweit zu detektieren, insbesondere in der Öl- und Gasproduktion. In Neuseeland sollte er zudem Methanemissionen aus der Landwirtschaft überwachen, die fast die Hälfte der Treibhausgasemissionen des Landes ausmachen. Trotz der Herausforderungen und Verzögerungen, die das Projekt begleiteten, bleibt die Hoffnung, dass die gesammelten Daten weiterhin nützlich sein werden.
Die Mission war technologisch ambitioniert, doch die Probleme begannen bereits vor dem Start. Der Satellit ging aufgrund intensiver Sonnenaktivität in den Sicherheitsmodus und hatte Schwierigkeiten mit seinen Triebwerken. Diese technischen Herausforderungen führten dazu, dass die Universität von Auckland die Kontrolle nie übernehmen konnte, bevor der Kontakt am 20. Juni endgültig abbrach.
Richard Easther, ein Physiker der Universität von Auckland, kritisierte die Investition Neuseelands in das Projekt. Er argumentiert, dass die Mission zwar neue Methan-Detektionssensoren einsetzte, das Design des Satelliten jedoch nicht ausreichend definiert war, als Neuseeland sich beteiligte. Teile des Satelliten wurden nie im Weltraum getestet, was zu den Problemen beitrug.
Steve Hamburg, der wissenschaftliche Leiter der Mission bei EDF, betonte, dass die Mission technologisch ehrgeizig war und von erfahrenen Fachleuten aus dem öffentlichen und privaten Sektor entwickelt wurde. Trotz des Rückschlags bleibt das Team entschlossen, die Methanverschmutzung weiter zu bekämpfen.
Die gesammelten Daten des MethaneSat könnten dennoch wertvolle Einblicke in die Methanemissionen der Landwirtschaft bieten. Erste Analysen zeigen, dass die Beobachtungen des Satelliten mit Modellen und Messungen von Flugzeuginstrumenten übereinstimmen. Dies lässt hoffen, dass die vorhandenen Daten genutzt werden können, um landwirtschaftliche Emissionen in verschiedenen Systemen zu quantifizieren.
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