ESPOO / LONDON (IT BOLTWISE) – Der finnische Netzwerkausrüster Nokia hat im dritten Quartal trotz eines Gewinnrückgangs positiv überrascht. Die Aktie des Unternehmens verzeichnete einen deutlichen Anstieg, nachdem die Jahresprognose angehoben wurde. Besonders in den Bereichen Netzwerk-Infrastruktur und optische Netzwerke konnte Nokia zulegen, während die Expansion in neue Branchen wie Künstliche Intelligenz und Verteidigung vorangetrieben wird.
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Nokia, der finnische Netzwerkausrüster, hat im dritten Quartal unerwartet gut abgeschnitten, obwohl der bereinigte Betriebsgewinn um 10 Prozent auf 435 Millionen Euro sank. Analysten hatten mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet, was die positive Überraschung erklärt. Die Aktie des Unternehmens reagierte prompt und legte kräftig zu, was den stärksten Kursanstieg seit 2021 markierte.
Besonders in den Bereichen Netzwerk-Infrastruktur und optische Netzwerke konnte Nokia zulegen. Diese Segmente sind jedoch weniger profitabel als Cloud-Services, was sich in einer Verschlechterung der vergleichbaren Bruttomarge von 45,7 auf 44,2 Prozent niederschlug. Der Umsatz stieg auf 4,8 Milliarden Euro, was einer Verbesserung um zwölf Prozent auf vergleichbarer Basis entspricht.
Der operative Gewinn übertraf die Konsensschätzungen deutlich, was teilweise auf eine veränderte Bilanzierung zurückzuführen ist. Für das Gesamtjahr erwartet Nokia nun einen operativen Gewinn zwischen 1,7 und 2,2 Milliarden Euro, angetrieben durch Bewertungseffekte. Diese Anpassung der Prognose kommt, nachdem das Unternehmen im Juli aufgrund des schwachen US-Dollars und der Auswirkungen des Zollkriegs sein Gewinnziel gesenkt hatte.
Während Nokia und sein nordischer Konkurrent Ericsson mit schleppenden Verkäufen von 5G-Geräten zu kämpfen haben, stabilisieren sich diese Verkäufe in diesem Jahr weitgehend. Nokia konzentriert sich zunehmend auf die Expansion in andere Branchen wie Künstliche Intelligenz und Verteidigung, um seinen Kundenstamm über Mobilfunkbetreiber hinaus zu vergrößern. Der neue Nokia-Chef Justin Hotard sieht großes Wachstumspotenzial für KI, insbesondere durch den zunehmenden Einsatz von autonomen Fahrzeugen und Robotik.
Hotard, der seit April an der Spitze von Nokia steht, plant, seine Strategie am 19. November auf einem Kapitalmarkttag vorzustellen. Er prognostiziert, dass der KI-Zyklus vergleichbar mit den Investitionszyklen für Internet und Cloud sein wird, was Nokia neue Wachstumschancen eröffnet. Diese strategische Neuausrichtung könnte Nokia helfen, sich in einem sich schnell verändernden Marktumfeld zu behaupten.
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