Norwegens Ölfonds spart Millionen durch KI-gestützte Handelsstrategien

OSLO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Norwegens gigantischer Ölfonds, der weltweit größte seiner Art, setzt auf Künstliche Intelligenz, um seine Handelskosten signifikant zu senken. Durch den Einsatz von KI-Technologien plant der Fonds, seine jährlichen Handelskosten um 400 Millionen US-Dollar zu reduzieren.

Norwegens riesiger Ölfonds, mit einem Volumen von 1,8 Billionen US-Dollar der größte Staatsfonds der Welt, hat sich zum Ziel gesetzt, seine Handelskosten durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz um ein Fünftel zu senken. Dies entspricht einer Einsparung von 400 Millionen US-Dollar jährlich. Nicolai Tangen, der Geschäftsführer des Fonds, erklärte, dass bereits Einsparungen von nahezu 100 Millionen US-Dollar erzielt wurden.

Der Fonds, der im Durchschnitt 1,5 Prozent aller börsennotierten Unternehmen weltweit besitzt und jährlich über 46 Millionen Transaktionen durchführt, plant, durch den internen Handel dieser Transaktionen sowohl Transaktionskosten als auch die Preisdifferenzen beim Kauf und Verkauf von Aktien zu minimieren. Der Einsatz von KI ermöglicht es, Handelsentscheidungen präziser zu treffen und unnötige Transaktionen zu vermeiden.

Der Trend, KI zur Kostenreduktion im Handel einzusetzen, ist nicht neu. Bereits neun von zehn Investmentmanagern, die im vergangenen Jahr von Mercer befragt wurden, gaben an, KI bereits zu nutzen oder dies zu planen. Zwei Drittel von ihnen nannten die Reduzierung der Handelskosten als Hauptmotiv. Wenn große Investoren ihre Handelskosten signifikant senken können, könnte dies die Gewinne von Wall-Street-Banken und Handelsfirmen, die als Vermittler agieren, schmälern.

Während einige große Handelsfirmen auf der Wall Street wie Citadel Securities und Hudson River Trading bereits seit langem auf KI setzen, um Käufer und Verkäufer effizient zu verbinden, waren institutionelle Investoren bisher langsamer in der Adaption dieser Technologien. Viele KI-Projekte haben es bisher nicht geschafft, konkrete, messbare Verbesserungen zu erzielen, doch die Optimismus über das Potenzial der Technologie wächst.

Der norwegische Fonds hat vor zwei Jahren mit der KI-Initiative im Handel begonnen. Tangen betont, dass selbst kleine Verbesserungen in einer Organisation dieser Größe erhebliche Auswirkungen haben können. Die Hauptstrategien zur Kostensenkung bestehen darin, intelligenter zu handeln, indem Käufe und Verkäufe besser getimt und dimensioniert werden, um Transaktionskosten und Markteinflüsse zu minimieren, sowie weniger zu handeln, indem erkannt wird, wann es besser ist, zu warten oder Wertpapiere zwischen internen Teams zu tauschen.

Um KI vollständig in einer Organisation zu implementieren, sei es notwendig, dass die Führungspersonen die Technologie kontinuierlich vorantreiben und dass alle neuen Mitarbeiter über hohe IT-Kompetenzen verfügen und programmieren können, so Tangen. Die Organisation müsse mit diesen Initiativen regelrecht durchdrungen werden, um den maximalen Nutzen zu erzielen.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!