Ölpreise steigen nach US-Angriff auf Iran: Eskalation am Persischen Golf erwartet

LONDON (IT BOLTWISE) – Der jüngste Angriff der USA auf iranische Nuklearanlagen hat die Märkte in Aufruhr versetzt. Analysten prognostizieren einen Anstieg der Ölpreise, da die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten zunehmen. Die Reaktion des Iran auf diesen Angriff könnte weitreichende Auswirkungen auf den globalen Ölmarkt haben.

Die jüngsten Ereignisse im Nahen Osten haben die Finanzmärkte in Alarmbereitschaft versetzt. Nach dem Angriff der USA auf iranische Nuklearanlagen erwarten Analysten einen signifikanten Anstieg der Ölpreise. Die Reaktion des Iran auf diese Eskalation wird als entscheidend für die weitere Entwicklung angesehen. Sollte Teheran mit Angriffen auf die Energieinfrastruktur drohen oder den Schiffsverkehr in der Straße von Hormus stören, könnten die Auswirkungen auf den globalen Ölmarkt erheblich sein.

Die Straße von Hormus ist eine der wichtigsten Wasserstraßen der Welt, durch die täglich etwa ein Drittel des weltweiten Ölhandels auf dem Seeweg transportiert wird. Bereits die Ankündigung iranischer Hardliner, westliche Schiffe zu blockieren oder US-Flottenverbände anzugreifen, hat den geopolitischen Risikoaufschlag für Öl erhöht. Der Preis für Brent-Rohöl, die internationale Benchmark, hat kürzlich 79 US-Dollar pro Barrel erreicht, das höchste Niveau seit Januar.

Jorge León, geopolitischer Chefanalyst bei Rystad Energy, betont, dass selbst ohne direkte Gegenreaktion des Iran der Markt ein höheres Risikoprämium einpreisen wird. Der Angriff der USA auf iranisches Territorium markiert eine neue Eskalationsstufe, die von vielen als Überschreitung einer ‘roten Linie’ angesehen wird. Die Märkte werden am Sonntagabend öffnen, und in Asien wird sich zeigen, wie tief die Nervosität tatsächlich sitzt.

Ein direkter Gegenschlag des Iran könnte sich auch gegen die Öl-Infrastruktur von US-Verbündeten wie Saudi-Arabien oder Katar richten. Diese Golfstaaten haben bereits ihre Besorgnis über die anhaltenden Spannungen geäußert. Das saudische Außenministerium sprach von ‘großer Besorgnis’, während Doha vor ‘katastrophalen Folgen’ warnte. Beide Länder bemühen sich jedoch um Deeskalation.

Nach Einschätzung von S&P Global Commodity Insights wird der Ölpreis am Sonntagabend zunächst deutlich steigen. Sollte eine unmittelbare iranische Reaktion ausbleiben, könnte der Anstieg bis Montag jedoch abgeschwächt werden. Selbst bei einem kurzfristigen Ausfall iranischer Exporte, die derzeit rund 2 Millionen Barrel pro Tag betragen, wäre der globale Markt laut S&P zunächst ausreichend versorgt, da die Lagerbestände hoch sind und Opec+ über zusätzliche Produktionskapazitäten verfügt.

Entscheidend bleibt jedoch, dass die Straße von Hormus offen bleibt. Die geopolitischen Spannungen im Nahen Osten könnten langfristige Auswirkungen auf die Energiepreise haben, insbesondere wenn die Situation weiter eskaliert. Analysten und Marktteilnehmer beobachten die Entwicklungen genau, um die möglichen Auswirkungen auf den globalen Ölmarkt besser einschätzen zu können.

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