LONDON (IT BOLTWISE) – Offene Immobilienfonds, einst als sichere Anlageoption angesehen, stehen derzeit vor erheblichen Herausforderungen. Die Zinswende, strukturelle Marktveränderungen und neue steuerliche Regelungen in den USA setzen die Branche unter Druck.
Offene Immobilienfonds galten lange Zeit als sichere Anlageform, die stabile Renditen und eine breite Streuung boten. Doch die Zeiten haben sich geändert. Die Zinsanhebungen der Europäischen Zentralbank seit 2022 haben die Finanzierungsbedingungen für Immobilien erheblich verschlechtert. Kredite sind teurer geworden, und viele Objekte haben an Marktwert verloren. Besonders betroffen sind Gewerbeimmobilien, die laut dem Pfandbriefbankenverband bis Ende 2023 durchschnittlich 16,8 Prozent an Wert eingebüßt haben.
Ein weiterer Faktor ist der durch die Corona-Pandemie beschleunigte Trend zum Homeoffice. In vielen Städten steigen die Leerstände, da Unternehmen seltener langfristig große Büroflächen anmieten. Diese Entwicklungen treffen offene Immobilienfonds besonders hart, da über 60 Prozent ihrer Investitionen in Bürogebäude fließen. Während einige Fonds zweistellige Verluste hinnehmen müssen, können andere stabile Renditen erzielen.
Die gesetzlich vorgeschriebene Kündigungsfrist von zwölf Monaten verhindert derzeit eine Panik wie in der Finanzkrise 2008, als zahlreiche Fonds liquidiert werden mussten. Anleger müssen ihren Ausstieg lange im Voraus anmelden, was den Fondsmanagern Zeit gibt, Verkäufe geordnet abzuwickeln. Dennoch sind 2023 rund sechs Milliarden Euro netto aus den Fonds abgeflossen, und das Gesamtvolumen ist auf 108 Milliarden Euro geschrumpft.
Die Unterschiede zwischen den einzelnen Fonds sind erheblich. Während der UniImmo: Wohnen ZBI im vergangenen Jahr 20,1 Prozent einbüßte, verlor der Leading Cities Invest 17,1 Prozent. Andere Fonds wie der KGAL immoSubstanz und der RealInvest Europa konnten hingegen positive Renditen erzielen. Laut Scope-Analystin Sonja Knorr hängt der Erfolg stark vom Standortmix, der Objektqualität und dem aktiven Management ab.
Es gibt jedoch Hoffnung auf Entspannung. Die jüngste Zinssenkung der EZB auf zwei Prozent könnte die Finanzierung wieder günstiger machen. Institutionelle Investoren zeigen neues Interesse, und die Preise stabilisieren sich langsam. Knorr prognostiziert, dass sich die Renditen der Fonds im Laufe des Jahres erholen könnten, sofern keine neuen externen Schocks auftreten.
Ein Unsicherheitsfaktor bleibt jedoch die Lage in den USA. Viele global investierende Fonds halten auch amerikanische Immobilien, wo die Finanzierungskosten trotz leichter Zinssenkungen der Fed hoch bleiben und die Leerstände in vielen Büromärkten steigen. Zusätzlichen Druck könnte das geplante Haushalts- und Steuerpaket von Donald Trump bringen, das ausländische Investoren empfindlich treffen könnte.
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