BUDAPEST / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ungarns Premierminister Viktor Orbán steht vor einer wirtschaftlichen Herausforderung, die seine politische Zukunft gefährden könnte.

Ungarns Premierminister Viktor Orbán hat sich mit einem ambitionierten Plan in die wirtschaftspolitische Arena gewagt, der sowohl seine politische Karriere als auch die wirtschaftliche Stabilität des Landes auf die Probe stellt. Die ungarische Wirtschaft, die seit 2023 mit einer Rezession kämpft, sollte durch eine massive Zinszahlung an Sparer wiederbelebt werden. Doch die erhoffte Konsumwelle bleibt aus, und die wirtschaftlichen Probleme verschärfen sich.
Orbáns Strategie, rund 4,2 Milliarden Euro an Zinsen für ungarische Staatsanleihen auszuschütten, zielte darauf ab, den Binnenkonsum anzukurbeln. Diese Maßnahme sollte nicht nur die Wirtschaft beleben, sondern auch seine Chancen auf einen Wahlsieg 2026 verbessern. Doch die Realität sieht anders aus: Die ungarischen Bürger, geprägt von einer turbulenten Wirtschaftsgeschichte und hohen Lebenshaltungskosten, zeigen sich zurückhaltend und sparen das Geld lieber, anstatt es auszugeben.
Die ungarische Bevölkerung gehört zu den sparsamsten in Europa. Ein Großteil ihrer Ersparnisse steckt in Staatsanleihen, die direkt an Privatanleger verkauft werden. Diese Anleihen, insbesondere die inflationsindexierten, boten in Zeiten hoher Inflation attraktive Renditen. Doch anstatt den Konsum zu fördern, wird das Geld erneut in Anleihen investiert, was die erhoffte wirtschaftliche Belebung ausbleiben lässt.
Wirtschaftsminister Márton Nagy hatte noch im Januar 2025 optimistisch verkündet, dass der Zinssegen die Wirtschaft „verrückt spielen lassen“ würde. Doch die Realität sieht anders aus: Die Kassen in Supermärkten, Möbelhäusern und Restaurants bleiben leer. Experten wie Péter Virovácz von der ING warnen, dass die Verbraucher sich stärker zurückhalten als erwartet, was die Unternehmen zu spüren bekommen.
Die gefühlte Inflation, die durch hohe Preise für Lebensmittel, Benzin und Dienstleistungen getrieben wird, liegt laut Ökonomen bei bis zu 20 Prozent. Für viele Ungarn bedeutet dies, dass selbst hohe Zinsen nicht sofort in den Konsum fließen. Diese Zurückhaltung könnte für Orbán zum politischen Bumerang werden, wenn im März 2025 große Anleihe-Tranchen fällig werden und der erhoffte Konsumimpuls ausbleibt.
Die wirtschaftlichen und politischen Risiken sind erheblich. Sollten die Sparer auch weiterhin nicht konsumieren, drohen dem Staat fehlende Steuereinnahmen und eine anhaltende Wirtschaftsflaute. Orbáns politische Zukunft hängt nun davon ab, ob es ihm gelingt, das Vertrauen der Bürger in die wirtschaftliche Erholung zu stärken und den Konsum anzukurbeln.

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