PANAMA / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Panamakanal steht vor einer potenziellen Herausforderung durch einen geplanten Mega-Hafendeal zwischen Mediterranean Shipping Company (MSC) und BlackRock. Diese Transaktion könnte die Wettbewerbsbedingungen erheblich verändern und die Neutralität der Wasserstraße gefährden.
Der Panamakanal, eine der bedeutendsten Wasserstraßen der Welt, sieht sich mit einem möglichen Umbruch konfrontiert. Ein geplanter Hafendeal im Wert von 23 Milliarden US-Dollar zwischen der Mediterranean Shipping Company (MSC) und BlackRock könnte die Machtverhältnisse im globalen Schifffahrtssektor neu ordnen. Der Administrator der Panama Canal Authority, Ricaurte Vásquez, äußerte Bedenken, dass die Übernahme von 43 Hafenanlagen, darunter zwei in Panama, die jahrzehntelange Neutralität des Kanals untergraben könnte.
Vásquez betonte, dass die geplante Transaktion das Risiko einer gefährlichen Marktkonzentration birgt. Der Zugang zum Kanal müsse für alle Reedereien unter gleichen Bedingungen gewährleistet bleiben, um die Wettbewerbsfähigkeit Panamas nicht zu gefährden. Besonders kritisch sieht er die Möglichkeit, dass MSC durch die Kontrolle über Hafenzugänge in unmittelbarer Nähe des Kanals eine vertikal integrierte Kontrolle über bedeutende Umschlagpunkte erlangen könnte.
Die geopolitische Dimension dieser Debatte ist nicht neu. Bereits während seiner Amtszeit hatte der ehemalige US-Präsident Donald Trump den Rückzug amerikanischer Einflussnahme auf den Kanal beklagt und mit einer Rückforderung gedroht. Ein zentraler Kritikpunkt war der wachsende Einfluss chinesischer Unternehmen, die bislang zwei der fünf wichtigsten Hafenanlagen in Panama kontrollieren. Dass nun ein Konsortium westlicher Investoren diese Häfen übernehmen will, hat Gespräche mit chinesischen Wettbewerbsbehörden ausgelöst.
Der globale Wettbewerb um Logistikkorridore wird durch diesen Deal weiter angeheizt. Konkurrenten wie A.P. Møller-Maersk haben bereits Schritte unternommen, um ihre Position zu stärken. So sicherte sich Maersk im April die Kontrolle über die Eisenbahnstrecke entlang des Kanals. Vásquez bezeichnet den Kanal als einen Brennpunkt für Transshipment-Kapazität und warnt, dass der Kanal durch die MSC-Übernahme an Containerverkehr verlieren könnte, wenn Kunden abwanderten.
Um dem entgegenzuwirken, plädiert Vásquez für eine strategische Reaktion. Der Kanalbetreiber solle das Projekt zum Bau eines eigenen Containerterminals in Corozal am pazifischen Zugang reaktivieren und selbst als Terminalbetreiber auftreten. Gleichzeitig treibt die Behörde Diversifizierungspläne voran, um den Herausforderungen durch den Klimawandel zu begegnen.
Ein weiteres Projekt, das in Betracht gezogen wird, ist der Bau einer Pipeline entlang der Kanalroute. Diese soll bis zu 1 Million Barrel pro Tag an Flüssiggas von der Karibik- zur Pazifikküste transportieren, um dringend benötigte Durchfahrtskapazität für Flüssigerdgas zu schaffen. Aufgrund von Trockenheit und erhöhten Gebühren hatte der Kanal zuletzt viele LNG-Kunden verloren.
Zusätzlichen Druck übt die US-Regierung aus, die kostenlosen Zugang für US-Schiffe fordert. Diesem Wunsch erteilt Vásquez jedoch eine klare Absage, indem er auf geltendes Recht verweist, wonach selbst panamaische Marineeinheiten für die Passage zahlen müssen.
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