Polen erhält Großteil der EU-Verteidigungsdarlehen

BRÜSSEL / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Europäische Union hat ein umfangreiches Darlehensprogramm zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeiten ihrer Mitgliedsstaaten ins Leben gerufen. Polen, das sich besonders durch die Bedrohung aus Russland gefährdet sieht, erhält fast ein Drittel der bereitgestellten Mittel. Diese Initiative soll die Verteidigungsindustrie in Europa stärken und die Zusammenarbeit zwischen den Staaten fördern.

Die Europäische Union hat ein bedeutendes Darlehensprogramm gestartet, um die Verteidigungsfähigkeiten ihrer Mitgliedsstaaten zu stärken. Im Rahmen des Security Action For Europe (SAFE) Plans, der im März ins Leben gerufen wurde, stehen insgesamt 150 Milliarden Euro in Form von zinsgünstigen Darlehen zur Verfügung. Diese Initiative zielt darauf ab, die Verteidigungsindustrie in Europa zu fördern und die Zusammenarbeit zwischen den Staaten zu intensivieren.

Polen, das sich besonders durch die Bedrohung aus Russland gefährdet sieht, erhält fast ein Drittel der bereitgestellten Mittel. Mit 43,7 Milliarden Euro an Darlehen plant Warschau, seine Verteidigungsfähigkeiten erheblich auszubauen. Diese Entscheidung spiegelt die wachsenden Sicherheitsbedenken wider, die durch die russische Aggression und die Unsicherheit über die zukünftige Unterstützung der USA für die europäische Verteidigung ausgelöst wurden.

Weitere Empfänger der Darlehen sind Rumänien mit 16,7 Milliarden Euro, Frankreich und Ungarn mit jeweils 16,2 Milliarden Euro sowie Italien mit 14,9 Milliarden Euro. Auch Belgien, Litauen, Portugal und Lettland profitieren von den Mitteln, die mit einer zehnjährigen Tilgungsfrist und niedrigen Zinsen ausgestattet sind. Diese Maßnahmen sollen nicht nur die nationale Verteidigung stärken, sondern auch die europäische Verteidigungsindustrie unterstützen.

Die Darlehen sind für Investitionen vorgesehen, die die europäische Verteidigungsindustrie fördern und gemeinsame Beschaffungen zwischen den Staaten unterstützen. Der Fokus liegt dabei auf Bereichen wie Luft- und Raketenabwehr, Bodenkampf, Raumfahrt, strategische Fähigkeiten sowie Cyber- und Raumfahrtfähigkeiten. Diese Investitionen sollen sicherstellen, dass Europa in der Lage ist, seine Verteidigungsfähigkeiten unabhängig von externen Akteuren zu stärken.

Die Mitgliedsstaaten müssen bis zum 30. November einen Investitionsplan für die Verwendung der Darlehen vorlegen. Die endgültigen Darlehensvereinbarungen sollen im ersten Quartal 2026 unterzeichnet werden, sofern die Pläne genehmigt werden. Diese Initiative wird als ein wichtiger Schritt angesehen, um die Verteidigungsfähigkeiten Europas in einer zunehmend unsicheren Welt zu stärken.

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