DUBLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einer aktuellen Studie aus Irland wurde untersucht, wie politische Deepfakes die Meinungen der Wähler beeinflussen können. Die Ergebnisse zeigen, dass diese manipulierten Medieninhalte zwar die Bereitschaft der Zuschauer, für bestimmte Politiker zu stimmen, verringern können, jedoch nicht unbedingt effektiver sind als einfache Textinformationen.
Deepfakes, die mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz erstellt werden, haben das Potenzial, das Vertrauen in politische Institutionen zu untergraben. Diese Technologie ermöglicht es, das Erscheinungsbild oder die Stimme einer Person in Videos oder Audiodateien zu manipulieren, um sie Dinge sagen oder tun zu lassen, die sie nie gesagt oder getan haben. Besonders während Wahlkämpfen oder internationalen Krisen können solche Inhalte die öffentliche Meinung beeinflussen.
Eine Studie in Irland, durchgeführt von Gillian Murphy und ihrem Team, untersuchte die Wirkung von Deepfakes, die von einem Studenten mit öffentlich zugänglichen Tools erstellt wurden. Ziel war es, die Effektivität dieser ‘Amateur’-Deepfakes in Bezug auf die Bildung falscher Erinnerungen, politische Meinungen und Wahlabsichten zu bewerten. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Applied Cognitive Psychology veröffentlicht.
Die Studie umfasste 443 Teilnehmer, die über Prolific und Universitäts-Mailinglisten rekrutiert wurden. Sie wurden mit Deepfakes konfrontiert, die irische Politiker in einem negativen Licht darstellten. Die Deepfakes wurden in verschiedenen Formaten präsentiert: als Audio, Video und reiner Text. Interessanterweise zeigte sich, dass Textinformationen oft genauso effektiv waren wie die aufwendigeren Deepfakes.
Die Ergebnisse zeigten, dass 6 % der Teilnehmer sich fälschlicherweise an das Ereignis erinnerten, wenn es nur als Text präsentiert wurde. Diese Zahl stieg auf 14 % bei Audio- oder Video-Deepfakes und auf 25 %, wenn ein kostenpflichtiger Dienst für die Erstellung genutzt wurde. Dies deutet darauf hin, dass die Qualität der Deepfakes einen Einfluss auf ihre Wirkung hat.
Besonders bemerkenswert war, dass die Deepfakes, die den irischen Politiker Simon Harris betrafen, die Wahlabsicht der Teilnehmer um bis zu 31 % reduzierten. Im Gegensatz dazu hatten die Deepfakes, die auf Mary Lou McDonald abzielten, keinen signifikanten Einfluss auf die Wahlabsichten.
Die Studie hebt hervor, dass trotz der potenziellen Gefahren von Deepfakes, die Fähigkeit der Menschen, Falschinformationen zu erkennen, nicht zu unterschätzen ist. Ein Großteil der Teilnehmer konnte die gefälschten Geschichten korrekt identifizieren, was auf eine gewisse Skepsis gegenüber solchen Inhalten hinweist.
Die Forscher betonen, dass es wichtig ist, die tatsächlichen Auswirkungen von Deepfake-Technologien zu untersuchen, anstatt sich von dystopischen Zukunftsvisionen leiten zu lassen. Die Studie zeigt, dass Textinformationen nach wie vor eine starke Wirkung haben können und dass die Verbreitung von Falschinformationen nicht allein auf visuelle Manipulationen angewiesen ist.
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