Regierungen investieren massiv in den Weltraum: Verteidigungsausgaben dominieren

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die globalen Investitionen von Regierungen in den Weltraum haben 2024 einen historischen Höchststand von 135 Milliarden US-Dollar erreicht. Diese Entwicklung wird maßgeblich durch Verteidigungsausgaben angetrieben, die das Wachstum dominieren und die zivilen Ausgaben übertreffen.

Die weltweiten Investitionen von Regierungen in den Weltraum haben 2024 einen neuen Rekordwert von 135 Milliarden US-Dollar erreicht, was einem Anstieg von 10 % gegenüber 2023 entspricht. Diese Zunahme wird vor allem durch Verteidigungsausgaben vorangetrieben, die nun den Großteil der Budgets mit 73 Milliarden US-Dollar (54 %) ausmachen. Dies unterstreicht die wachsende Bedeutung des Weltraums als umkämpftes und strategisches Gebiet.

Der Bericht von Novaspace, einem führenden Unternehmen für Raumfahrtberatung und Marktanalysen, zeigt, dass immer mehr Länder ihre Investitionen in den Weltraumsektor erhöhen. Während die USA weiterhin die globalen Ausgaben anführen, ist ihr Anteil von über 75 % im Jahr 2000 auf 59 % im Jahr 2024 gesunken, was auf steigende Investitionen aus China und anderen Nationen zurückzuführen ist.

Die wachsende Kluft zwischen Verteidigungs- und Zivilprogrammen verdeutlicht den zunehmenden Fokus auf verteidigungsorientierte Weltraumprogramme. Der Weltraum entwickelt sich zu einem entscheidenden Bereich für die strategische Autonomie, ähnlich wie maritime, luftgestützte und cybertechnische Bereiche. Angesichts der steigenden Bedeutung von Weltraumressourcen gründen immer mehr Nationen eigene Weltraumstreitkräfte und -kommandos, während sie gleichzeitig ihre operativen Fähigkeiten zur Bewältigung neuer Herausforderungen verbessern.

Auf der zivilen Seite bleibt die bemannte Raumfahrt 2024 die größte Kategorie der globalen staatlichen Weltrauminvestitionen. Traditionell dominieren führende Raumfahrtnationen und -organisationen die Budgets für bemannte und unbemannte wissenschaftliche Missionen und Erkundungsprogramme. Diese Tendenz ändert sich jedoch, da immer mehr Länder die strategischen und wirtschaftlichen Vorteile der Teilnahme an Weltraumforschungsaktivitäten erkennen.

Charlotte Croison, Managerin bei Novaspace, betont: „Der Anstieg der staatlichen Weltraumbudgets spiegelt die strategische Bedeutung des Weltraums wider. Regierungen weltweit erweitern nicht nur ihre Fähigkeiten, um ihre Ressourcen im Orbit zu sichern, sondern nutzen den Weltraum auch, um ihre geopolitische Stellung zu verbessern und wirtschaftliches Wachstum zu fördern.“

Der Bericht prognostiziert jedoch eine Verlangsamung des Wachstums der öffentlichen Weltraumausgaben in den kommenden Jahren. Angesichts finanzieller Zwänge wie wirtschaftlicher Einschränkungen und konkurrierender politischer Prioritäten erwartet Novaspace, dass sich die staatlichen Weltraumbudgets stabilisieren und bis zum Ende des Jahrzehnts mit einer moderaten Rate von etwa 1 % jährlich wachsen werden.

Stabilisierende Budgets könnten jedoch von einer verstärkten Zusammenarbeit mit dem kommerziellen Sektor profitieren. Regierungen verfolgen zunehmend einen „Buy Before Build“-Ansatz, der sich auf den Erwerb kommerzieller Dienstleistungen von qualifizierten Anbietern konzentriert, anstatt maßgeschneiderte Hardware zu entwickeln. Diese Strategie optimiert die Kosten und nutzt gleichzeitig fortschrittliche Fähigkeiten.

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