LONDON (IT BOLTWISE) – Die Immobilienfinanzierung hat sich in den letzten Jahren stark verändert, insbesondere im Bereich der Büro- und Handelsimmobilien. Banken und Finanzinstitute haben ihre Strategien angepasst, um den veränderten Marktbedingungen gerecht zu werden.
In den letzten zehn Jahren haben sich die Präferenzen der Immobilienfinanzierer erheblich gewandelt. Die BF.direkt AG, in Zusammenarbeit mit der bulwiengesa AG, hat diese Veränderungen im Rahmen des BF.Quartalsbarometers dokumentiert. Diese Erhebung zeigt, dass Bestandsbüroimmobilien lange Zeit die bevorzugte Nutzungsart waren, die von über 90 Prozent der Institute finanziert wurden. Doch Anfang 2023 sank dieser Wert deutlich auf 76 Prozent und pendelt seitdem zwischen 70 Prozent und rund zwei Dritteln.
Francesco Fedele, CEO der BF.direkt AG, erklärt, dass diese Entwicklung die veränderte Risikoeinschätzung von Büroimmobilien widerspiegelt. Diese werden seit einigen Jahren als risikobehafteter angesehen. Auch bei Handelsimmobilien ist ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Vor der Corona-Pandemie waren zwischen 60 und 80 Prozent der Finanzierer bereit, Handelsimmobilien zu unterstützen. Doch im ersten Quartal 2020 kam es zu einem drastischen Einbruch, und der Wert pendelt seitdem um die 40 Prozent, mit einem Tiefststand von 32,6 Prozent im ersten Quartal 2024.
Prof. Dr. Steffen Sebastian, Inhaber des Lehrstuhls für Immobilienfinanzierung an der IREBS, betont, dass die Risikoeinschätzung von Handelsimmobilien in den letzten fünf Jahren stark beeinflusst wurde. Die Erfahrungen während der Corona-Pandemie und das veränderte Konsumentenverhalten, insbesondere bei Shopping Centern und High-Street-Immobilien, haben zu einer kritischen Betrachtung geführt. Banken ziehen sich zunehmend aus diesen Segmenten zurück.
Das Wohnsegment bleibt trotz eines leichten Rückgangs weiterhin beliebt. Über einen langen Zeitraum wurden mehr als 90 Prozent der Wohnimmobilien finanziert, doch seit dem letzten Quartal 2023 liegt dieser Wert zwischen 80 und 90 Prozent. Die Finanzierungsbereitschaft für Hotelimmobilien war vor der Pandemie ebenfalls hoch, fiel jedoch während der Pandemie auf unter 20 Prozent. Seitdem ist eine kontinuierliche Erholung zu beobachten, und in den ersten beiden Quartalen 2025 gaben wieder mehr als 50 Prozent der Befragten an, Hotelimmobilien zu finanzieren.
Eine andere Entwicklung zeigt sich bei Logistikimmobilien. Der Anteil der Banken, die Logistik finanzieren, stieg seit 2015 kontinuierlich an und erreichte während der Pandemiezeit immer wieder mehr als 80 Prozent. Seit Beginn 2023 ist jedoch ein leichter Rückgang zu verzeichnen, und der Wert bewegt sich langsam, aber kontinuierlich nach unten.
Diese Veränderungen in der Immobilienfinanzierung spiegeln die Anpassungen der Banken an die veränderten Marktbedingungen wider. Die Risikoeinschätzung hat sich in den letzten Jahren stark verändert, was zu einer Neuausrichtung der Finanzierungsstrategien geführt hat. Die Zukunft wird zeigen, wie sich diese Trends weiterentwickeln und welche neuen Herausforderungen auf die Finanzierer zukommen werden.
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