PHOENIX / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein Medikament, das ursprünglich zur Reduzierung der Nebenwirkungen von Chemotherapie entwickelt wurde, steht nun im Zentrum einer Debatte über seine potenzielle Wirksamkeit bei der Behandlung von Autismus. Trotz der Unterstützung durch einige Eltern und Ärzte bleibt die wissenschaftliche Gemeinschaft skeptisch, da umfassende Studien fehlen.

In den letzten Monaten hat das Medikament Leucovorin, auch bekannt als Folinsäure, in der Diskussion um Autismus an Bedeutung gewonnen. Ursprünglich zur Minderung der toxischen Nebenwirkungen von Chemotherapie zugelassen, wird es nun von einigen Ärzten off-label zur Behandlung von Autismus eingesetzt. Diese Entwicklung hat sowohl Interesse als auch Kontroversen ausgelöst, insbesondere nachdem der ehemalige US-Präsident Donald Trump das Medikament in einer Pressekonferenz erwähnte.
Leucovorin ist eine synthetische Form von Vitamin B9, das für die Bildung gesunder Blutzellen unerlässlich ist. Einige Studien deuten darauf hin, dass es bei Kindern mit Autismus, die an einer zerebralen Folatmangelerkrankung leiden, positive Effekte auf Sprache und Verhalten haben könnte. Dr. Richard Frye, ein Verhaltensneurologe aus Phoenix, hat das Medikament seit zwei Jahrzehnten untersucht und verschreibt es einigen seiner Patienten.
Die wissenschaftliche Gemeinschaft bleibt jedoch vorsichtig. Die FDA hat angekündigt, das Medikament für die Behandlung der zerebralen Folatmangelerkrankung zuzulassen, doch die Beweise für seine Wirksamkeit bei Autismus sind begrenzt. Experten wie Dr. Aaron Kesselheim von der Harvard Medical School kritisieren die Entscheidung der FDA, da sie auf unzureichenden Daten basiert. Die Studien, die bisher durchgeführt wurden, sind klein und liefern keine eindeutigen Ergebnisse.
Für Eltern wie Brian Noonan, dessen Sohn Benjamin das Medikament einnimmt, sind die Verbesserungen in der Sprachfähigkeit ihres Kindes ermutigend. Dennoch bleibt die Unsicherheit groß, und viele Eltern kombinieren die Medikation mit anderen Therapien wie Sprach- und Verhaltenstherapie. Die Debatte um Leucovorin zeigt, wie dringend weitere Forschung und klare Richtlinien in der Behandlung von Autismus benötigt werden.

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