MOSKAU / LONDON (IT BOLTWISE) – Der russische General Alexander Lapin, der wegen Rückschlägen in der Ukraine zunehmend in die Kritik geraten war, wurde Berichten zufolge aus dem Militärdienst entlassen. Er soll nun eine zivile Rolle in seiner Heimat Tatarstan übernehmen, um die Rekrutierung und Unterstützung von Veteranen zu überwachen.

Der russische General Alexander Lapin, der in den letzten Monaten wegen militärischer Rückschläge in der Ukraine unter Beschuss geraten war, wurde Berichten zufolge aus dem Militärdienst entlassen. Russische Medien berichteten, dass Lapin, der zuvor das Zentrale Militärdistrikt kommandierte, nun eine zivile Rolle in seiner Heimat Tatarstan übernehmen soll. Dort wird er voraussichtlich für die Rekrutierung von Soldaten und die Unterstützung von Veteranen verantwortlich sein.
Lapin war eine umstrittene Figur innerhalb der russischen Militärführung. Seine Entlassung folgt auf die Rückeroberung der ukrainischen Stadt Lyman durch ukrainische Streitkräfte im Oktober 2022, was zu heftiger Kritik von prominenten pro-russischen Figuren wie dem tschetschenischen Führer Ramsan Kadyrow und dem mittlerweile verstorbenen Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin führte. Diese Ereignisse haben Lapins Position innerhalb der militärischen Hierarchie erheblich geschwächt.
Im Jahr 2023 wurde Lapin als Stabschef der russischen Bodentruppen neu zugewiesen. Doch auch in dieser Rolle konnte er sich nicht lange halten. Im Sommer desselben Jahres wurde er als Kommandeur der neu geschaffenen Truppengruppe „Nord“ ersetzt, die Moskau nach einem überraschenden ukrainischen Angriff in der Region Kursk eingerichtet hatte. Pro-russische Blogger behaupteten, Lapin habe aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt eingereicht.
Die Entlassung Lapins wirft ein Schlaglicht auf die internen Spannungen und Herausforderungen, mit denen die russische Militärführung konfrontiert ist. Die Kritik an Lapin spiegelt die wachsende Unzufriedenheit mit der militärischen Strategie Russlands in der Ukraine wider. Während die russische Verteidigungsministerin zu den Berichten schweigt, bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen auf die zukünftige militärische Ausrichtung Russlands auswirken werden.

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