Schutz vor Herzinfarkt durch Gürtelrose-Impfung

SEOUL / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie aus Südkorea zeigt, dass die Impfung gegen Gürtelrose nicht nur vor der schmerzhaften Hauterkrankung schützt, sondern auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall senken kann.

Die Gürtelrose-Impfung, die ursprünglich entwickelt wurde, um vor der schmerzhaften Hauterkrankung zu schützen, könnte auch eine unerwartete Rolle im Kampf gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen spielen. Eine umfassende Studie aus Südkorea, die Daten von über 1,2 Millionen Menschen über 50 Jahren analysierte, zeigt, dass Geimpfte ein um 23 Prozent geringeres Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse haben.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit die häufigste Todesursache und fordern jährlich etwa 18 Millionen Menschenleben. Die Forschung hat bereits zahlreiche Präventionsmaßnahmen identifiziert, darunter eine herzgesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und Stressmanagement. Nun könnte die Gürtelrose-Impfung eine weitere Möglichkeit bieten, das Risiko zu senken.

Die Studie, die zwischen 2012 und 2021 durchgeführt wurde, zeigt, dass der Schutz durch die Impfung bis zu acht Jahre anhält, wobei der größte Nutzen zwei bis drei Jahre nach der Impfung beobachtet wurde. Besonders Männer, Menschen unter 60 Jahren und Personen mit ungesunden Lebensgewohnheiten wie Rauchen oder Alkoholkonsum profitierten von der Impfung.

Gürtelrose wird durch das Varizella-Zoster-Virus verursacht, das auch für Windpocken verantwortlich ist. Nach einer Windpockeninfektion kann das Virus jahrelang in den Nervenzellen schlummern und später als Gürtelrose reaktiviert werden. Die Erkrankung ist nicht nur schmerzhaft, sondern kann auch zu langfristigen Komplikationen wie Nervenschmerzen oder Sehverlust führen.

Die Forscher vermuten, dass die Impfung das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken könnte, indem sie die durch das Virus verursachten Entzündungen und Blutgefäßschäden verhindert. Diese Entzündungen können zu Blutgerinnseln führen, die Herzinfarkte oder Schlaganfälle auslösen.

Obwohl die Ergebnisse vielversprechend sind, weisen die Autoren der Studie darauf hin, dass weitere Forschung notwendig ist, um die kausalen Zusammenhänge zu bestätigen. Die Studie beschränkte sich auf die lebende Zoster-Impfung, während in vielen Ländern auch ein rekombinanter Subunit-Impfstoff verfügbar ist.

Zusätzlich zu den kardiovaskulären Vorteilen könnte die Impfung auch vor anderen Erkrankungen wie Demenz schützen, wie frühere Forschungen nahelegen. Diese Erkenntnisse könnten die öffentliche Gesundheitspolitik beeinflussen und die Bedeutung der Gürtelrose-Impfung über den Schutz vor der Hauterkrankung hinaus unterstreichen.

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