MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine kürzlich aufgedeckte Sicherheitslücke in der Chat-App TM SGNL, die von der US-Regierung genutzt wird, hat erhebliche Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von Regierungsdaten aufgeworfen.
Die Chat-App TM SGNL, entwickelt von der US-israelischen Firma TeleMessage, steht im Mittelpunkt eines Sicherheitsvorfalls, der die Sicherheit von Regierungsdaten in Frage stellt. Diese App, die von hochrangigen Beamten der Trump-Administration genutzt wurde, hat nach einem Hackerangriff, der sensible Informationen und Nachrichten enthüllte, den Betrieb vorübergehend eingestellt.
Der Vorfall wurde erstmals von 404 Media gemeldet und zeigt, dass ein Hacker in der Lage war, auf archivierte Nachrichten und Backend-Daten zuzugreifen. Dies wirft ernsthafte Fragen zur Sicherheit der Kommunikation auf höchster Regierungsebene auf, insbesondere da der ehemalige Nationale Sicherheitsberater Mike Waltz kürzlich bei einem Treffen mit Präsident Trump die App nutzte.
Besonders brisant ist, dass TM SGNL nicht in öffentlichen App-Stores verfügbar ist, was die Nutzung durch Regierungsbeamte noch fragwürdiger erscheinen lässt. Während die offizielle Website von TeleMessage online bleibt, wurden alle Hinweise auf die App und ihre Dienste entfernt. Berichten zufolge plant der Mutterkonzern Smarsh eine Umbenennung des Dienstes in Capture Mobile.
Der anonyme Hacker, der den Angriff durchführte, behauptet, dass der Zugriff auf die Backend-Infrastruktur von TeleMessage in nur 15 bis 20 Minuten gelang. Zu den gestohlenen Daten gehören Nachrichteninhalte, Kontaktdaten von Regierungsbeamten sowie Benutzernamen und Passwörter für das Backend-Panel von TeleMessage.
Die Analyse des Quellcodes der App durch den Software-Ingenieur Micah Lee offenbarte schwerwiegende Sicherheitslücken, darunter fest codierte Zugangsdaten. Diese Schwachstellen, kombiniert mit der Tatsache, dass Nachrichten auf einem Cloud-Server in Klartext gespeichert werden, stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar.
Ein Sprecher von Signal, einer der Apps, die von TeleMessage modifiziert werden, betonte, dass die Sicherheit von inoffiziellen Versionen nicht garantiert werden könne. Dies unterstreicht die Risiken, die mit der Nutzung modifizierter Apps verbunden sind.
Der Vorfall verdeutlicht die Notwendigkeit einer gründlichen Überprüfung der Kommunikationswerkzeuge von Regierungsbeamten, insbesondere solcher, die sensible Informationen betreffen. Es bleibt abzuwarten, wie die Regierung auf diese Sicherheitslücke reagieren wird und welche Maßnahmen ergriffen werden, um zukünftige Vorfälle zu verhindern.
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