LONDON (IT BOLTWISE) – In der sich schnell entwickelnden Welt der Cybersicherheit setzen Startups zunehmend auf Sichtbarkeit und Governance, anstatt ihre Produkte mit dem Label Künstliche Intelligenz zu versehen. Diese Strategie zielt darauf ab, sowohl Unternehmen als auch Investoren anzusprechen, indem sie die bestehenden Sicherheitsmaßnahmen von CISOs (Chief Information Security Officers) ergänzen.
In der dynamischen Landschaft der Cybersicherheit entscheiden sich viele Startups und schnell wachsende Sicherheitsanbieter dafür, ihre Produkte nicht als KI-basiert zu kennzeichnen. Stattdessen konzentrieren sie sich darauf, Lücken in den bestehenden Sicherheitsmaßnahmen der CISOs zu schließen. Dies umfasst die Bereitstellung besserer Einblicke in die Sicherheitsoperationen, Governance, Risiko- und Compliance-Management (GRC) sowie das Management der Angriffsfläche (ASM).
Ein zentraler Aspekt dieser Strategie ist die Identifizierung von Bereichen, in denen CISOs ihre Sicherheitsbudgets optimieren und die Anzahl der verwendeten Tools reduzieren können. Zudem wird die Verbesserung der Reaktionszeiten auf Sicherheitsvorfälle angestrebt. Matt Conlon, CEO des ASM-Unternehmens Cytidel, betont, dass es um Automatisierung und nicht um KI geht. Cytidel nutzt KI für spezifische Anwendungsfälle, um Organisationen bei der Bewältigung der zunehmenden Geschwindigkeit von Cyberangriffen zu unterstützen, indem sie die vorhandene Infrastruktur und Daten besser nutzen.
Die Geschwindigkeit, mit der Hacker von der Entdeckung einer Schwachstelle bis zur Ausnutzung derselben vorgehen, hat sich von 30 Tagen auf 24 Stunden verkürzt. Daher ist es entscheidend, die neuesten Daten sofort zur Verfügung zu haben, erklärt Conlon. Der Fokus liegt auf dem Mehrwert und der schnellen Einführung neuer Technologien. Viele Tools erfordern einen kompletten Austausch, während Cytidel darauf setzt, mit bestehenden Tools, Bedrohungsinformationen und Datenfeeds zu arbeiten.
Ein weiteres Unternehmen, das im Bereich ASM tätig ist, ist RMI Cyber. Laut CEO Simon Woods bietet der Anbieter Entdeckung und Kartierung, Bedrohungsinformationen, Schwachstellenscans und die Bewältigung menschlicher Faktoren im Bereich Cybersicherheit. Ziel ist es, die Sicherheitsmaßnahmen der Kunden so zu verketten, dass sie im Falle eines Angriffs die richtigen Maßnahmen ergreifen können. CISOs wünschen sich ASM-Tools, die über alle ihre Assets hinweg funktionieren, anstatt sich nur auf einen Teil ihrer Operationen zu konzentrieren.
Nagomi Cyber arbeitet ebenfalls im Bereich Sicherheitsdaten und beschreibt sich als Anbieter von Bedrohungsexpositionsmanagement. Ihr Ziel ist es, Sicherheitsteams dabei zu helfen, den Wert der bereits vorhandenen Tools besser zu nutzen. Laut Sales Engineer Nick Colman könnten 70 Prozent der Sicherheitsverletzungen vermieden werden, wenn Kunden die bereits vorhandenen Tools effektiv nutzen würden. Es geht darum, die Effektivität der Sicherheitsprogramme automatisch zu bewerten.
Die Verbesserung der Sichtbarkeit von Risiken und die bessere Nutzung von Sicherheitsdatenfeeds sind nur einige der Schwerpunkte neuer Anbieter. Weitere Startups auf der Infosecurity Europe sind Commugen, das einen No-Code-Ansatz für die GRC-Automatisierung verwendet, Datambit, das maschinelles Lernen zur Erkennung von Deepfakes in Audio, Video und Bildern einsetzt, und Astrix, das sich auf die Sicherung nicht-menschlicher Identitäten wie APIs und Dienstschlüssel konzentriert.
Die Konkurrenz für Startup-Anbieter ist hart, sowohl von etablierten Marktteilnehmern als auch von risikoscheuen CISOs, die zögern, in neue Technologien zu investieren. Dr. Andrea Isoni, Chief AI Officer bei AI Technologies, erklärt, dass die Technologie von Startups die der etablierten Anbieter deutlich übertreffen muss, um das Risiko für einen CISO zu minimieren. Howard Holton, COO und CTO bei der Analystenfirma GigaOm, betont, dass traditionelle Anbieter klare Marktführer für große Unternehmen sind, während Startups für kleinere Unternehmen oder solche mit modernen, schlanken Technologiestacks disruptivere Lösungen bieten können.
Peter Garraghan, CEO von Mindgard, einem Unternehmen, das aus der Forschung an der Lancaster University hervorgegangen ist, bietet Red-Team-Dienste für KI-Anwendungen an. Er weist darauf hin, dass es im Sicherheitsbereich leicht ist, Reife mit Fähigkeit zu verwechseln, und dass viele große Anbieter durch ihre Legacy-Plattformen und Kundenanforderungen eingeschränkt sind. Startups bieten hingegen Präzision, Geschwindigkeit und Lösungen, die direkt aus der Lösung schwieriger Probleme hervorgehen.
Rory Duncan von der Analystenfirma Richmond Advisory Group schlägt vor, dass es kommerzielle Vorteile haben kann, ein Risiko mit einem Startup einzugehen. Der Markt entwickelt sich so schnell, dass ein Startup möglicherweise etwas Einzigartiges und Besonderes entwickelt hat, das zu einer marktführenden Lösung werden könnte. Der Einstieg in eine frühe Phase bedeutet oft Vorzugspreise oder einen kostenlosen oder vergünstigten Proof of Concept. Startups sind auch viel offener für Funktions- oder Integrationsanfragen.
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