SEOUL / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Rückgang der Aktienoptionen in koreanischen Startups um fast 30 % zeigt tiefere strukturelle Probleme auf. Die sinkende Zahl der Empfänger von Aktienoptionen spiegelt die Herausforderungen wider, die durch veraltete Steuerregelungen und regulatorische Hürden entstehen. Dies könnte die Innovationskraft der koreanischen Wirtschaft erheblich schwächen.

In den letzten Jahren waren Aktienoptionen ein zentrales Element der Talentstrategie koreanischer Startups. Doch aktuelle Daten zeigen einen dramatischen Rückgang von 29 % bei den Empfängern von Aktienoptionen innerhalb von zwei Jahren. Diese Entwicklung offenbart tiefere strukturelle Herausforderungen, die durch veraltete Steuerregelungen und regulatorische Hürden entstehen und die Innovationskraft der koreanischen Wirtschaft gefährden könnten.
Der Rückgang der Aktienoptionen fällt mit einem anhaltenden Abschwung der Venture-Investitionen in Korea zusammen. Im Jahr 2021 erreichten Startups ein Rekordfinanzierungsvolumen von 15,9 Billionen KRW, was aggressive Einstellungs- und Anreizprogramme ermöglichte. Doch seit 2023 haben hohe Zinssätze, wirtschaftliche Unsicherheiten und strengere Börsenzulassungsprüfungen das Vertrauen in aktienbasierte Vergütungen untergraben.
Die sinkende Zahl der Empfänger von Aktienoptionen zeigt, dass Mitarbeiter zunehmend auf sofortige Stabilität statt auf langfristige Aktiengewinne setzen. Dies stellt insbesondere für junge Startups eine Herausforderung dar, die im Wettbewerb um Talente mit großen Konzernen oder ausländischen Arbeitgebern stehen. Ohne flexible Steuermechanismen verlieren Startups einen ihrer wenigen Wettbewerbsvorteile: das gemeinsame Wachstum durch Aktienbeteiligungen.
Vertreter der Branche fordern daher eine Reform der Steueranreize, um die Vitalität des Startup-Ökosystems in Korea zu erhalten. Derzeit wird die Besteuerung von Aktienoptionen oft bei der Ausübung und nicht beim Verkauf ausgelöst, was sowohl Mitarbeiter als auch Startups davon abhält, Aktien als Anreizinstrument zu nutzen. Im Vergleich dazu bieten Modelle in den USA und Europa eine aufgeschobene Besteuerung oder günstigere Steuersätze, die Anreize mit der tatsächlichen finanziellen Realisierung in Einklang bringen.
Die Herausforderung tritt zu einem Zeitpunkt auf, an dem das Ministerium für KMU und Startups sowie verwandte Agenturen Programme zur digitalen Transformation, KI-Innovation und globalen Expansion fördern. Doch um dieses Momentum aufrechtzuerhalten, bedarf es nicht nur technologischer Richtlinien, sondern auch eines modernen Vergütungsrahmens, der langfristige Wertschöpfung für die Innovatoren und die realen Menschen hinter diesen Innovationen belohnt.
Die koreanische Startup-Landschaft bleibt zwar widerstandsfähig, doch ihre Anreizstrukturen zeigen Belastungserscheinungen. Da sich die Finanzierungszyklen verschieben und Börsengänge gedämpft bleiben, steht die Regierung unter wachsendem Druck, die Steuerpolitik zu aktualisieren und ein ausgewogeneres Aktienökosystem zu fördern. Die Reaktion der politischen Entscheidungsträger im kommenden Jahr könnte entscheidend dafür sein, ob die nächste Generation von Gründern und Ingenieuren Startups weiterhin als Motoren für persönliches und nationales Wachstum betrachtet oder als riskante Wetten mit begrenztem Ertrag.

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