LONDON (IT BOLTWISE) – Eine umfassende Studie hat gezeigt, dass die Einnahme von Antidepressiva während der Schwangerschaft nicht zu einem erhöhten Risiko für psychische Erkrankungen bei Kindern führt, wenn die mütterliche Depression berücksichtigt wird.

Eine aktuelle Studie, veröffentlicht im Journal der American Academy of Child & Adolescent Psychiatry, hat ergeben, dass Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft Antidepressiva einnahmen, kein erhöhtes Risiko für Depressionen oder Angststörungen im Jugendalter haben. Diese Erkenntnisse beruhen auf einer umfassenden Analyse, die mütterliche psychische Gesundheit und andere relevante Faktoren berücksichtigt.

Antidepressiva, insbesondere selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) und Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRIs), sind weit verbreitet, um Depressionen und Angstzustände zu behandeln. Diese Medikamente erhöhen die Konzentration von Neurotransmittern wie Serotonin und Noradrenalin, die eine Schlüsselrolle bei der Regulierung der Stimmung spielen. In den USA werden bis zu 15 % der Frauen im gebärfähigen Alter und 6 % bis 8 % der schwangeren Frauen mit diesen Medikamenten behandelt.

Die Frage, ob die Einnahme von Antidepressiva während der Schwangerschaft die langfristige psychische Gesundheit des Kindes beeinflusst, ist seit langem umstritten. Frühere Studien deuteten darauf hin, dass Kinder, die vor der Geburt diesen Medikamenten ausgesetzt waren, ein höheres Risiko für psychische Erkrankungen haben könnten. Die Unterscheidung zwischen den Auswirkungen der Medikamente und der Depression der Mutter selbst war jedoch schwierig.

Der Studienleiter Ardesheer Talati, Professor für klinische Neurobiologie an der Columbia University, betonte die Bedeutung translationaler Forschung. Frühere präklinische Studien an Mäusen hatten Risiken im Zusammenhang mit Antidepressiva nahegelegt, doch die Übertragbarkeit dieser Ergebnisse auf den Menschen war unklar.

Die Forscher führten eine retrospektive Kohortenstudie durch, die auf Gesundheitsdaten des Rochester Epidemiology Project basierte. Sie verfolgten Kinder, die zwischen 1997 und 2010 geboren wurden, und analysierten deren psychiatrische Diagnosen bis 2021. Die Studie umfasste 837 Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft SSRIs oder SNRIs einnahmen, sowie Vergleichsgruppen von Kindern, deren Mütter keine Antidepressiva einnahmen oder die Einnahme vor der Schwangerschaft abgesetzt hatten.

Nach der Anpassung an die mütterliche Depression verschwand der anfängliche Zusammenhang zwischen Antidepressiva-Exposition und erhöhtem Risiko für psychische Erkrankungen bei den Kindern. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die beobachteten Risiken eher auf die Depression der Mutter als auf die Medikamente selbst zurückzuführen sind.

Die Forscher fanden keine Unterschiede in den psychiatrischen Ergebnissen zwischen Kindern, deren Mütter während der Schwangerschaft Antidepressiva einnahmen, und denen, deren Mütter die Medikamente nur vor der Schwangerschaft verwendet hatten. Dies unterstützt die Annahme, dass die mütterliche Erkrankung und nicht die Medikamentenexposition im Mutterleib der treibende Faktor ist.

Diese Ergebnisse stimmen mit einer früheren Studie aus Dänemark überein, die ebenfalls zeigte, dass der Zusammenhang zwischen pränataler Antidepressiva-Exposition und emotionalen Störungen bei Kindern nach Berücksichtigung der mütterlichen psychischen Gesundheit verschwindet.

Die Forscher planen, die Auswirkungen der Antidepressiva-Exposition während der Schwangerschaft auf andere Entwicklungsaspekte der Kinder, wie die Darmgesundheit, weiter zu untersuchen. Die Erkenntnisse könnten wichtige Implikationen für die Behandlung von Depressionen während der Schwangerschaft haben.

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Antidepressiva in der Schwangerschaft: Kein erhöhtes Risiko für Kinder
Antidepressiva in der Schwangerschaft: Kein erhöhtes Risiko für Kinder (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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