MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Immobilienpreise in Deutschland haben im Jahr 2024 einen bemerkenswerten Anstieg erlebt, trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten und einer stagnierenden Bauindustrie.

Die Immobilienpreise in Deutschland sind im Jahr 2024 erneut gestiegen, obwohl die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen alles andere als stabil sind. Die Unsicherheiten auf globaler Ebene und die schleppende Wirtschaft im Inland haben viele überrascht, dass dennoch mehr Menschen bereit sind, in Eigenheime und Wohnungen zu investieren. Laut einer aktuellen Analyse des Verbands der Pfandbriefbanken (VDP) sind die Preise für Eigenheime im Durchschnitt um 1,2 Prozent und für Eigentumswohnungen um 1,3 Prozent gestiegen.
Diese Entwicklung markiert das Ende eines deutlichen Preisverfalls, der Mitte 2022 begann. Damals hatte der Immobilienmarkt aufgrund hoher Inflation und gestiegener Zinsen den größten Rückgang seit Jahrzehnten erlebt. Doch seit dem Frühjahr des vergangenen Jahres zeichnet sich eine Wende ab, und die Preise haben das Niveau des Vorjahres überschritten.
Interessanterweise sind die Mieten noch schneller gestiegen als die Kaufpreise. Neue Mietverträge verzeichneten im Durchschnitt einen Anstieg von 4,6 Prozent. Besonders Mehrfamilienhäuser wurden als Anlageobjekte attraktiver, was sich in einem überdurchschnittlichen Preisanstieg von 2,9 Prozent widerspiegelt.
Die Nachfrage nach Wohnraum wird auch durch die Vergabe von Immobilienkrediten gestützt. Banken haben im vergangenen Jahr fast ein Viertel mehr Darlehen an Privathaushalte und Selbstständige vergeben, was auf tendenziell wieder fallende Zinsen zurückzuführen ist. Insgesamt wurden 198 Milliarden Euro an neuen Krediten vergeben, allein im Dezember betrug das Neugeschäft 17 Milliarden Euro, ein Plus von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Dennoch spiegelt sich diese Nachfrage nicht im Bau neuer Wohnungen wider. Das Ifo-Institut meldete kürzlich, dass 57 Prozent der Wohnungsbaufirmen über fehlende Aufträge klagen, ein Rekordwert. In Deutschland fehlen schätzungsweise 550.000 Wohnungen, vor allem Sozialwohnungen und bezahlbarer Wohnraum. Im Bundestagswahlkampf wurde ein Sonderfonds gefordert, um jährlich elf Milliarden Euro in den Wohnungsbau zu investieren.
Besonders in den Ballungsräumen trifft eine hohe Nachfrage auf ein stagnierendes Angebot. In den sieben größten deutschen Städten stiegen die Preise im Jahresvergleich um durchschnittlich 2,3 Prozent. Die Preisanstiege waren jedoch ungleich verteilt: In Köln betrug das Plus 3,8 Prozent, während in Düsseldorf und Stuttgart die Zuwächse deutlich geringer ausfielen.
Für das kommende Jahr erwartet der VDP-Geschäftsführer Jens Tolckmitt, dass sich der positive Trend am Immobilienmarkt fortsetzt, auch wenn eine dynamische Aufwärtsbewegung noch nicht in Sicht ist. Die zukünftige Entwicklung des Wohnungsbaus und der Preise hängt entscheidend von der neuen Bundesregierung ab, die schnell umfassende Maßnahmen ergreifen muss, um den Wohnungsbau, insbesondere in Großstädten, zu fördern.

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