StemRads Strahlenschutzwesten: Von Fukushima bis zum Mond

LONDON (IT BOLTWISE) – Die bevorstehende Artemis-Mission der NASA markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Raumfahrtgeschichte, indem sie erstmals seit über einem halben Jahrhundert wieder Menschen in den tiefen Weltraum entsendet. Ein zentrales Element dieser Mission ist die Strahlenschutzweste des israelisch-amerikanischen Startups StemRad, die speziell entwickelt wurde, um Astronauten vor den Gefahren der kosmischen Strahlung zu schützen.

Die Strahlenschutzweste von StemRad, die in Kürze mit der Artemis-Mission der NASA in den Weltraum starten wird, ist das Ergebnis jahrelanger Forschung und Entwicklung. Diese Innovation ist nicht nur ein technisches Wunderwerk, sondern auch ein Symbol für die Entschlossenheit, die Herausforderungen der Strahlung im Weltraum zu meistern. Die Weste wurde speziell entwickelt, um die empfindlichsten Bereiche des menschlichen Körpers zu schützen, insbesondere das Knochenmark, das besonders anfällig für die schädlichen Auswirkungen von Gamma-Strahlung ist.

Die Geschichte von StemRad begann im Jahr 2011, kurz nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima. Dr. Oren Milstein, der CEO des Unternehmens, erkannte die dringende Notwendigkeit, effektive Schutzmaßnahmen gegen Gamma-Strahlung zu entwickeln. Diese Erkenntnis führte zu einem Paradigmenwechsel in der Herangehensweise an Strahlenschutz, indem der Fokus auf die gezielte Abschirmung lebenswichtiger Körperbereiche gelegt wurde, anstatt auf den Versuch, den gesamten Körper zu schützen.

Die Artemis-Mission stellt eine erhebliche Herausforderung dar, da sie Astronauten weit über die schützende Magnetosphäre der Erde hinausführt. Während frühere Missionen, wie die Apollo-Missionen, bereits ähnliche Distanzen zurückgelegt haben, ist die heutige Technologie in der Lage, die Risiken besser zu managen. StemRad hat in Zusammenarbeit mit Lockheed Martin eine Weste entwickelt, die speziell für den Einsatz bei solaren Partikelereignissen konzipiert ist, die unvorhersehbar und äußerst gefährlich sein können.

Die Weste, die etwa 50 Pfund wiegt, wird nur bei Bedarf getragen, um die strengen Gewichtsbeschränkungen der Mission einzuhalten. Die Kosten für den Transport einer einzigen Weste zum Mond belaufen sich auf beeindruckende 30 bis 50 Millionen US-Dollar, was die Bedeutung und den Wert dieser Technologie unterstreicht. Die Weste wurde bereits erfolgreich auf der Internationalen Raumstation getestet und wird in den kommenden Artemis-Missionen von mehreren Astronautinnen getragen werden.

StemRads Technologie hat jedoch nicht nur im Weltraum Anwendung gefunden. Die erste Kundin des Unternehmens war die Israelische Atomenergiekommission, gefolgt von der US-amerikanischen Nationalgarde, die die Westen für den Einsatz bei nuklearen Zwischenfällen erworben hat. Diese Vielseitigkeit zeigt, dass die Weste nicht nur für den Weltraum, sondern auch für den Einsatz auf der Erde von unschätzbarem Wert ist.

Die jüngste Anwendung der Technologie fand in der Ukraine statt, wo StemRad im Jahr 2022 60 Schutzwesten an Notfallhelfer lieferte. Diese wurden unter anderem an Präsident Selenskyj übergeben, der die Weste seither bei seinen Reisen, insbesondere in Krisengebiete, mit sich führt. Diese Einsätze unterstreichen die Bedeutung der Technologie in Krisensituationen und ihre Fähigkeit, Leben zu retten.

StemRad bleibt trotz seines Erfolgs ein Unternehmen mit Startup-Geist, das ständig nach neuen Wegen sucht, um seine Technologie zu verbessern und zu erweitern. Die israelische Kultur des Hinterfragens und der Offenheit für neue Ideen hat maßgeblich zur Innovationskraft des Unternehmens beigetragen. Mit der bevorstehenden Artemis-Mission sieht Dr. Milstein nicht nur eine wissenschaftliche, sondern auch eine geopolitische Errungenschaft, da die Rückkehr zum Mond auch ein Wettlauf mit anderen Nationen, insbesondere China, darstellt.

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