MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In Deutschland gibt es zahlreiche Gemeinden, die durch niedrige Gewerbesteuersätze Unternehmen anlocken und so ihre Einnahmen steigern. Diese Praxis steht jedoch zunehmend in der Kritik und könnte bald durch politische Maßnahmen eingeschränkt werden.
In Deutschland gibt es eine Vielzahl von Gemeinden, die durch niedrige Gewerbesteuersätze Unternehmen anziehen. Diese Praxis hat sich in den letzten Jahren zu einem lukrativen Geschäftsmodell entwickelt, insbesondere für kleinere Orte wie Langenwolschendorf, Monheim oder Grünwald. Diese Gemeinden profitieren von den Einnahmen, die durch die Ansiedlung zahlreicher Firmen generiert werden, obwohl diese oft keine echte wirtschaftliche Substanz vor Ort haben.
Die Möglichkeit, den Hebesatz der Gewerbesteuer selbst festzulegen, hat dazu geführt, dass einige Kommunen mit minimalen Sätzen Unternehmen anlocken. Während der gesetzliche Mindesthebesatz bei 200 Prozent liegt, haben einige Gemeinden diesen auf ein Minimum reduziert, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Dies hat zu einer ungleichen Verteilung der Steuereinnahmen geführt, da Städte mit höheren Hebesätzen dringend benötigte Einnahmen verlieren.
Der Deutsche Städtetag warnt vor einem “Wettlauf nach unten”, bei dem immer mehr Gemeinden versuchen, durch niedrige Steuern Unternehmen anzulocken. Diese Praxis gefährdet die Einnahmebasis aller Kommunen und führt zu einer Wettbewerbsverzerrung. Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, sieht diese Entwicklung kritisch und fordert eine Reform der Gewerbesteuerregelungen.
Die neue Bundesregierung plant, den Mindesthebesatz auf 280 Prozent anzuheben, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Diese Maßnahme könnte viele der bestehenden Steuerparadiese beseitigen und den Trend zur Verlagerung von Firmensitzen zumindest eindämmen. Besonders betroffen wären Gemeinden, die bewusst mit Dumping-Steuern Firmen anlocken.
Ein kurioses Beispiel ist das Dorf Norderfriedrichskoog an der Nordseeküste, das mit über 100.000 Euro Gewerbesteuereinnahmen pro Einwohner zu den reichsten Kommunen Deutschlands gehört. Diese Einnahmen stammen aus einer Zeit, als dort noch keine Gewerbesteuer erhoben wurde. Auch heute noch profitiert die Gemeinde von den verbliebenen Firmenansiedlungen.
Für die meisten Städte bleibt die Gewerbesteuer eine zentrale Einnahmequelle. In Zeiten knapper Kassen steigt ihre Bedeutung weiter. Laut Deutschem Städtetag tragen Kommunen rund ein Viertel der öffentlichen Ausgaben, erhalten aber nur ein Siebtel der Steuereinnahmen. Experten fordern daher nicht nur höhere Hebesätze, sondern auch eine strukturelle Reform, um die finanzielle Basis der Kommunen langfristig zu sichern.
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