SAN FRANCISCO / LONDON (IT BOLTWISE) – Der Konflikt zwischen Strava und Garmin eskaliert: Strava hat rechtliche Schritte eingeleitet, um einen Verkaufsstopp für Garmins Sportuhren zu erwirken. Im Mittelpunkt stehen Patentrechtsverletzungen und Vertragsbrüche, die Strava Garmin vorwirft. Die Auseinandersetzung könnte weitreichende Folgen für die Nutzer beider Plattformen haben.

Der Rechtsstreit zwischen Strava und Garmin hat in der Technologiebranche für Aufsehen gesorgt. Strava, bekannt für seine Fitness-Tracking-App, hat gegen Garmin Klage eingereicht und fordert einen Verkaufsstopp für bestimmte Garmin-Sportuhren. Der Vorwurf: Garmin soll Patente von Strava verletzt und gegen ein Kooperationsabkommen verstoßen haben.
Im Zentrum der Auseinandersetzung stehen zwei Hauptpunkte. Zum einen geht es um die sogenannten Segmente, die Garmin bereits 2014 mit dem Edge 1000 eingeführt hatte. Strava behauptet, dass Garmin diese Funktion eigenständig weiterentwickelt habe, obwohl dies vertraglich untersagt gewesen sei. Zum anderen wirft Strava Garmin vor, Patente auf „User Preference Maps“ verletzt zu haben, die die Generierung von Karten und Routenempfehlungen aus aufgezeichneten Aktivitäten schützen.
Ein weiterer Aspekt der Klage betrifft ein Strava-Patent für Segmente, das 2011 angemeldet und 2015 erteilt wurde. Strava sieht in Garmins eigenständiger Weiterentwicklung der Segmente eine Verletzung dieses Patents sowie des 2015 geschlossenen „Master Cooperation Agreement“. Dieses Abkommen sollte Garmin nur eine eingeschränkte Nutzung der Strava-Segmente erlauben.
Die Hintergründe des Konflikts sind vielschichtig. Neben technischen Aspekten geht es auch um die Datenhoheit und Markenplatzierung. Strava stört sich an Garmins neuen API-Richtlinien, die eine klare Herkunftsangabe bei Aktivitätsdaten vorsehen. Strava sieht darin unerwünschte Werbung und eine Einschränkung der Nutzererfahrung. Die Eskalation des Streits könnte auch mit Garmins wachsendem Abo-Angebot zusammenhängen, das Strava als Bedrohung für sein eigenes Geschäftsmodell wahrnimmt.
Die Reaktionen auf Stravas Vorgehen sind gemischt. Während einige Nutzer die Klage unterstützen, sehen andere darin eine überzogene Maßnahme, die das Verhältnis zu Garmin-Nutzern belasten könnte. Besonders die Möglichkeit, dass Garmin-Workouts künftig nicht mehr automatisch auf Strava landen, sorgt für Unmut. Einige Nutzer kündigten bereits an, ihre Strava-Abos zu kündigen, sollte es zu einer Unterbrechung der Schnittstelle kommen.
Obwohl der Ausgang des Rechtsstreits ungewiss ist, könnte er weitreichende Folgen für die Fitness-Tracking-Branche haben. Sollte Strava erfolgreich sein, könnte dies andere Unternehmen ermutigen, ähnliche rechtliche Schritte zu unternehmen. Gleichzeitig könnte ein Scheitern der Klage Stravas Position im Markt schwächen und Garmin in seiner Strategie bestärken.

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