HIROSHIMA / LONDON (IT BOLTWISE) – Acht Jahrzehnte nach dem verheerenden Atombombenabwurf auf Hiroshima bleibt die Suche nach den Vermissten auf der nahegelegenen Insel Ninoshima ein drängendes Anliegen. Die Insel, die einst als Zufluchtsort für die Verwundeten diente, birgt noch immer die Überreste vieler Opfer, die in den chaotischen Tagen nach dem Angriff dort begraben wurden.
Die Insel Ninoshima, nur wenige Kilometer südlich von Hiroshima gelegen, war in den Tagen nach dem Atombombenabwurf ein Ort des Schreckens und der Hoffnung zugleich. Tausende von Verwundeten wurden hierher gebracht, in der Hoffnung, medizinische Hilfe zu erhalten. Doch die medizinischen Möglichkeiten waren begrenzt, und viele der Opfer erlagen ihren schweren Verletzungen. Heute, 80 Jahre später, suchen Forscher wie Rebun Kayo von der Universität Hiroshima nach den Überresten derer, die in den Wirren der Nachkriegszeit verschollen sind.
Die Suche nach den Vermissten ist nicht nur eine archäologische Herausforderung, sondern auch eine moralische Verpflichtung. Für viele Überlebende und deren Angehörige ist die Gewissheit über das Schicksal ihrer Lieben ein wichtiger Schritt zur Bewältigung der traumatischen Erlebnisse. Rebun Kayo, der seit 2018 regelmäßig auf Ninoshima gräbt, hat bereits zahlreiche Knochenfragmente gefunden, darunter auch die Überreste eines Kleinkindes. Diese Funde sind von unschätzbarem Wert für die historische Aufarbeitung und die persönliche Trauerbewältigung der Hinterbliebenen.
Die Geschichte von Ninoshima ist eng mit der von Hiroshima verknüpft. Die Insel diente während des Zweiten Weltkriegs als Trainingslager für Selbstmordangriffe und war nach dem Bombenabwurf ein zentraler Ort für die Versorgung der Verwundeten. Die chaotischen Zustände führten dazu, dass viele der Toten in Eile und ohne genaue Dokumentation begraben wurden. Historische Aufzeichnungen berichten von improvisierten Beerdigungen und überfüllten Quarantänestationen, in denen die Opfer untergebracht wurden.
Für Überlebende wie Tamiko Sora, die als Kind den Angriff überlebte, ist die Suche nach den Vermissten ein wichtiger Teil der Vergangenheitsbewältigung. Sora erinnert sich an die Menschen, die sie nach dem Angriff traf, darunter ein kleines Mädchen und eine schwer verbrannte Frau. Diese Erinnerungen begleiten sie bis heute und treiben sie an, die Suche nach den Vermissten zu unterstützen.
Die Bemühungen auf Ninoshima sind Teil eines größeren Bestrebens, die Geschichte des Atombombenabwurfs auf Hiroshima aufzuarbeiten und die Lehren daraus für zukünftige Generationen zu bewahren. Historiker wie Kazuo Miyazaki betonen die Bedeutung der Erinnerungskultur und die Notwendigkeit, die Geschichten der Opfer zu erzählen. Die Funde auf Ninoshima sind nicht nur ein Zeugnis der Vergangenheit, sondern auch ein Mahnmal für die Zukunft.
Die Suche nach den Vermissten auf Ninoshima wird fortgesetzt, getrieben von der Hoffnung, den Opfern Gerechtigkeit widerfahren zu lassen und den Überlebenden Frieden zu bringen. Die Insel bleibt ein Ort der Erinnerung und des Gedenkens, ein stiller Zeuge der Schrecken des Krieges und der unermüdlichen Suche nach Wahrheit und Versöhnung.

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