SAN FRANCISCO / LONDON (IT BOLTWISE) – Der US-Cyberkonzern Tanium sorgt mit seiner neuen Homeoffice-Politik für Aufsehen. Mitarbeiter, die nicht regelmäßig ins Büro kommen, verlieren wertvolle Aktienanteile. Diese Maßnahme könnte weitreichende Folgen für die Unternehmenskultur haben.
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Der US-amerikanische Cybersecurity-Konzern Tanium hat mit einer neuen Maßnahme zur Durchsetzung der Rückkehr ins Büro für Aufsehen gesorgt. Mitarbeiter, die sich nicht an die Rückkehr-ins-Büro-Regel halten, verlieren künftig ihre Aktienanteile, die als Bonus ausgezahlt werden. Diese Praxis, die bislang nicht offiziell angekündigt wurde, hat sich schnell im Unternehmen herumgesprochen und sorgt für Unruhe unter den Beschäftigten.
Aktienoptionen sind in der Tech-Branche ein wesentlicher Bestandteil der Vergütung und bieten oft die Möglichkeit, beim Börsengang oder Verkauf eines Unternehmens erhebliche Gewinne zu erzielen. Der Entzug dieser Anteile bedeutet nicht nur einen finanziellen Verlust, sondern auch den Verlust von Zukunftschancen. Taniums Schritt gilt daher als beispiellos, da andere große Unternehmen wie Microsoft oder Amazon bisher nur mit Abmahnungen oder Kündigungen gedroht haben.
Der renommierte Stanford-Ökonom Nicholas Bloom bezeichnet diese Praxis als eine neue Eskalationsstufe im Umgang mit Remote Work. Er betont, dass es sich hierbei nicht mehr um eine Motivationsstrategie handelt, sondern um reinen Druck auf die Mitarbeiter. Tanium, einst ein Vorreiter für modernes Arbeiten, hat seine Politik seit Ende 2023 drastisch geändert und verlangt nun von Mitarbeitern, die in der Nähe eines Büros wohnen, mindestens zwei Tage pro Woche vor Ort zu sein.
Die Kontrolle erfolgt über elektronische Zugangsdaten, die registrieren, wie oft ein Mitarbeiter ins Büro kommt. Diese Maßnahme zeigt, wie angespannt die Lage ist und wie sehr die Unternehmensführung auf Kontrolle setzt. Experten warnen, dass Taniums Vorgehen Schule machen könnte, insbesondere in Unternehmen, die über sinkende Produktivität und mangelnde Teambindung klagen. Doch der Preis könnte hoch sein, denn die Cybersecurity-Branche ist äußerst wettbewerbsintensiv, und Fachkräfte können sich ihre Arbeitgeber aussuchen.
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