WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein politischer Vorstoß von Senator Ted Cruz sorgt für Diskussionen in der Finanzwelt. Der texanische Senator plant, der Federal Reserve die Möglichkeit zu entziehen, Banken Zinsen auf Einlagen zu zahlen. Diese Maßnahme könnte die Stabilität der Geldpolitik gefährden und wird von Experten kritisch betrachtet.

Senator Ted Cruz hat einen Vorschlag unterbreitet, der die Finanzwelt in Aufruhr versetzt. Er möchte der Federal Reserve die Möglichkeit nehmen, Banken Zinsen auf ihre Einlagen zu zahlen. Diese Maßnahme, so Cruz, könnte der US-Regierung Einsparungen in Höhe von einer Billion US-Dollar bringen. Doch die Reaktionen auf diesen Vorschlag sind gemischt, und viele Experten warnen vor den möglichen negativen Auswirkungen auf die Geldpolitik.
Die Federal Reserve erhielt die Erlaubnis, Zinsen auf Bankeinlagen zu zahlen, im Zuge der Finanzkrise 2008. Diese Maßnahme war Teil eines umfassenderen Umbaus der US-Geldpolitik, um die Kontrolle über die kurzfristigen Zinssätze zu behalten. Derzeit bietet die Fed Banken 4,4% Zinsen auf Reserven an und nutzt zusätzlich das Instrument der Reverse Repo Facility, um Gelder von Geldmarktfonds zu verwalten, indem sie ihnen 4,25% zahlt.
Ohne die Möglichkeit, Zinsen auf Einlagen zu zahlen, könnte die Federal Reserve Schwierigkeiten haben, die kurzfristigen Zinssätze zu kontrollieren. Kritiker sehen darin eine indirekte Subvention für Banken. Zudem befindet sich die Fed in einer Verlustsituation, da die aktuellen Zinssätze ihre Erträge aus Anleihen übersteigen.
Senator Cruz hat in den letzten Tagen versucht, Unterstützung für seinen Vorschlag zu gewinnen, unter anderem bei Präsident Donald Trump und anderen republikanischen Kollegen. Er argumentiert, dass ein erheblicher Teil der gezahlten Zinsen an ausländische Banken gehe, was seiner Meinung nach keinen Sinn mache. Doch selbst Cruz gibt zu, dass er unsicher ist, ob sein Vorhaben umgesetzt werden kann.
Experten äußern sich skeptisch zu Cruz’ Plan. Ökonomen von Barclays Capital betonen, dass die Beendigung dieser Praxis lediglich zur Umlagerung der Gelder in den Reverse Repo Facility führen würde. Dies würde bedeuten, dass die Fed weiterhin hohe Zinsen an Finanzinstitute zahlen müsste, ohne Defizite einzusparen. Strategen von J.P. Morgan warnen, dass die Fed dadurch möglicherweise ihre Fähigkeit verlieren könnte, die Geldmärkte zu kontrollieren, was die Bemühungen zur Steuerung der finanziellen Gesamtlage erschweren würde.
Senator Tim Scott aus South Carolina, der Vorsitzende des Finanzausschusses im Senat, behandelt den Vorschlag mit Vorsicht. Er argumentiert, dass eine gründliche Prüfung und Diskussion notwendig sei, bevor eine solch wichtige Entscheidung getroffen werde. Die Federal Reserve selbst hat sich bislang nicht zu diesem Vorschlag geäußert.

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