Teilweise Abweisung der Klage von Bitcoin SV-Investoren gegen Binance

LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In einem bedeutenden Urteil hat das Berufungsgericht des Vereinigten Königreichs eine Klage von Bitcoin SV-Investoren gegen große Kryptobörsen, darunter Binance, teilweise abgewiesen. Die Investoren hatten behauptet, dass die Börsen im Jahr 2019 konspiriert hätten, um den Token zu delisten, was ihnen potenzielle Gewinne entzogen habe.

Das Berufungsgericht des Vereinigten Königreichs hat kürzlich eine Klage von Bitcoin SV-Investoren gegen führende Kryptobörsen, darunter Binance, teilweise abgewiesen. Die Investoren hatten behauptet, dass die Börsen im Jahr 2019 zusammengearbeitet hätten, um den Token von ihren Plattformen zu entfernen, was zu erheblichen finanziellen Verlusten geführt habe. Die Kläger forderten Schadensersatz in Höhe von über 8,9 Milliarden britischen Pfund, da sie der Meinung waren, dass das Delisting sie um die Möglichkeit gebracht habe, von einem hypothetischen Wachstum von Bitcoin SV zu profitieren.

Das Gericht entschied, dass die Investoren, die Bitcoin SV während des Delisting-Zeitraums hielten, nicht berechtigt seien, spekulative Schäden geltend zu machen, die auf einem hypothetischen Wachstum des Tokens basieren. Die Richter wiesen darauf hin, dass Bitcoin SV nicht einzigartig sei und es vergleichbare Alternativen wie Bitcoin und Bitcoin Cash gebe. Die zentrale Behauptung der Investoren, dass das Delisting zu einer verpassten Gelegenheit geführt habe, von einer Preissteigerung zu profitieren, wurde ebenfalls zurückgewiesen.

Das Gericht stellte fest, dass die Investoren die Möglichkeit gehabt hätten, ihre Verluste zu mindern, indem sie ihre Bestände verkauft oder in andere Krypto-Assets reinvestiert hätten. Master of the Rolls Sir Geoffrey Vos betonte, dass die Investoren eine Pflicht zur Verlustminderung gehabt hätten und keine Verluste geltend machen könnten, die sie vernünftigerweise hätten vermeiden können.

Ein weiterer Aspekt der Klage, der abgewiesen wurde, war das Argument des “Verlusts einer Chance”, von zukünftigen Preissteigerungen zu profitieren. Das Gericht erklärte, dass dieses Argument aus prinzipiellen Gründen fehlerhaft sei, da Kryptowährungen von Natur aus volatile Investitionen seien. Die Entscheidung des Gerichts, die Klage teilweise abzuweisen, stellt einen bedeutenden Präzedenzfall für zukünftige Rechtsstreitigkeiten im Bereich der Kryptowährungen dar.

In einem weiteren Fall hat Binance kürzlich einen Antrag gestellt, eine Klage in Höhe von 1,76 Milliarden US-Dollar abzuweisen, die von der FTX-Nachlassverwaltung eingereicht wurde. Binance argumentiert, dass die Vorwürfe rechtlich fehlerhaft seien und lediglich dazu dienten, die Verantwortung für den Zusammenbruch von FTX abzuwälzen. Die Börse betonte, dass der Untergang von FTX auf internen Betrug und nicht auf externe Manipulation zurückzuführen sei.

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