Terumo erweitert Medtech-Portfolio durch Übernahme von OrganOx

TOKIO / LONDON (IT BOLTWISE) – Der japanische Medizintechnikkonzern Terumo hat das britische Unternehmen OrganOx für 1,5 Milliarden Dollar übernommen. Diese Akquisition markiert die größte Übernahme eines Startups, das aus einer britischen Universität hervorgegangen ist. OrganOx hat eine bahnbrechende Technologie entwickelt, die es ermöglicht, Spenderorgane länger funktionsfähig zu halten, was die Erfolgschancen von Transplantationen weltweit erhöhen könnte.

Der japanische Medizintechnikkonzern Terumo hat kürzlich das britische Unternehmen OrganOx für 1,5 Milliarden Dollar übernommen. Diese Akquisition stellt die bisher größte Übernahme eines Startups dar, das aus einer britischen Universität hervorgegangen ist. OrganOx, gegründet 2008 an der Universität Oxford, hat eine innovative Technologie entwickelt, die es ermöglicht, Spenderorgane außerhalb des Körpers länger funktionsfähig zu halten. Dies geschieht durch eine Technik namens Perfusion, bei der warmes, sauerstoffreiches Blutplasma durch die Organe gepumpt wird, um die natürlichen Körperbedingungen zu simulieren.

Die Technologie von OrganOx wurde bereits bei über 6.000 Lebertransplantationen weltweit eingesetzt und hat das Potenzial, die Erfolgschancen solcher Eingriffe erheblich zu verbessern. Das Unternehmen plant, bis 2030 ein ähnliches System für Nieren auf den Markt zu bringen. Im Jahr 2024 erzielte OrganOx bei einem Umsatz von 55 Millionen Pfund einen operativen Gewinn von 7,2 Millionen Pfund. Trotz der Übernahme wird OrganOx als eigenständige Division in Oxford weitergeführt, wie die Gründer Constantin Coussios und Peter Friend betonen.

Für die Investoren von OrganOx stellt der Verkauf einen bedeutenden Meilenstein dar. Der größte Anteilseigner, BGF, berichtete von der bisher höchsten Rendite in seiner Firmengeschichte, wobei 175 Millionen Pfund zurückflossen. Neben BGF waren auch Lauxera Capital Partners, Sofina, Soleus Capital, Avidity Partners, Technikos, Longwall Ventures, die Universität Oxford sowie deren Innovationsfonds an OrganOx beteiligt. Erst im Februar hatte das Unternehmen in einer Finanzierungsrunde 142 Millionen Dollar eingesammelt.

Die Übernahme von OrganOx durch Terumo wird als Signal für die internationale Wettbewerbsfähigkeit britischer Forschungsausgründungen gesehen, auch wenn der Verkauf ins Ausland die Sorgen über die geringe Kapitaltiefe am heimischen Markt verstärkt. Laut Irene Tracey, Vizekanzlerin der Universität Oxford, wird das frische Kapital in die Forschung der Universität zurückfließen. Nach der Ankündigung der Übernahme gaben die Aktien von Terumo in Tokio um vier Prozent nach, was auf die Unsicherheiten der Investoren hinsichtlich der Integration und der zukünftigen Entwicklung der Technologie hinweist.

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