BERLIN / KIEL / LONDON (IT BOLTWISE) – Während Thyssenkrupp auf einen milliardenschweren U-Boot-Auftrag aus Kanada hofft, bleibt die Börse skeptisch. Trotz politischer Signale und eines bevorstehenden Besuchs des kanadischen Premierministers in Deutschland, fällt die Aktie des Industriekonzerns weiter. Die Entscheidung Kanadas könnte nicht nur die Zukunft der Marinesparte von Thyssenkrupp sichern, sondern auch strategische Bindungen zwischen Europa und Nordamerika stärken.

Thyssenkrupp steht vor einer potenziell entscheidenden Phase, da das Unternehmen auf einen bedeutenden Auftrag aus Kanada für den Bau neuer U-Boote hofft. Diese Entwicklung könnte nicht nur die Marinesparte von Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) stärken, sondern auch die strategische Partnerschaft zwischen Europa und Nordamerika vertiefen. Der Besuch des kanadischen Premierministers Mark Carney in Deutschland unterstreicht das Interesse Ottawas an einem solchen Auftrag, doch die Börse bleibt skeptisch, was sich im fallenden Aktienkurs widerspiegelt.
TKMS gehört zu den weltweit führenden Herstellern nicht-nuklearer U-Boote und arbeitet derzeit an zehn Einheiten der neuen Klasse 212CD, die von Deutschland und Norwegen bestellt wurden. Sollte Kanada sich für dieses Modell entscheiden, könnte ein transatlantisches Flottenkonzept entstehen, das sowohl militärisch als auch politisch von Bedeutung wäre. Bundeskanzler Friedrich Merz bezeichnete dies als ein starkes Signal, das über die militärische Dimension hinausgeht und die strategische Bindung Kanadas an Europa betont.
Allerdings ist der Auftrag noch nicht vergeben, und die Konkurrenz aus Südkorea ist stark. Der kanadische Premierminister plant im Oktober einen Besuch bei einem südkoreanischen Wettbewerber, was das Bietergefecht weiter anheizen könnte. Für Thyssenkrupp steht viel auf dem Spiel, denn ein Zuschlag könnte nicht nur das Marinegeschäft sichern, sondern auch dringend benötigte Einnahmen für den gesamten Konzern generieren.
Der Rest des Konzerns kämpft seit Jahren mit strukturellen Problemen, die durch Sparmaßnahmen, Verkäufe und Verluste geprägt sind. Anleger befürchten, dass selbst große Einzelaufträge nicht ausreichen könnten, um diese Herausforderungen zu überwinden. Dies erklärt, warum die Aktie trotz der potenziellen Chancen um 0,57 Prozent gefallen ist. Die Marinesparte gilt als Hoffnungsträger, doch auch hier sind die Risiken hoch, da Rüstungsaufträge oft langwierig und politisch beeinflusst sind.
Der Besuch des kanadischen Premierministers in Kiel ist mehr als nur eine Etappe seines Deutschland-Besuchs. Es ist eine Einladung, die Erwartungen bei Werftarbeitern, Politikern und dem angeschlagenen Konzern zu steigern. Ob daraus ein echter Durchbruch wird, hängt letztlich von Kanadas strategischem Kurs ab. Einst war Thyssenkrupp der Stolz der deutschen Industrie, heute hängt der Konzern an Aufträgen wie diesem. Der Besuch Carneys mag ein Hoffnungsschimmer sein, doch die Börse zeigt, wie tief das Misstrauen sitzt.

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