NEW YORK / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Ankündigung von Präsident Donald Trump, einen 100%-Zoll auf Computerchips zu erheben, die nicht in den USA produziert werden, hat in der Wirtschaft und bei Handelspartnern für Verwirrung gesorgt.
Die jüngste Ankündigung von Präsident Donald Trump, einen 100%-Zoll auf Computerchips zu erheben, die außerhalb der USA produziert werden, hat in der Wirtschaft und bei internationalen Handelspartnern für erhebliche Verwirrung gesorgt. Während große Halbleiterunternehmen wie Intel und NVIDIA von der Aussicht profitieren könnten, dass ihre in den USA geplanten Fabriken von den Zöllen ausgenommen werden, stehen kleinere Produzenten vor großen Herausforderungen. Diese Unsicherheit betrifft insbesondere Unternehmen, die auf ausländische Chips angewiesen sind, um ihre Produkte zu fertigen.
Limor Fried, Gründerin von Adafruit Industries, einem kleinen Elektronikhersteller in New York, äußerte Bedenken über die potenziellen Kostensteigerungen. Die Chips, die in Adafruits Produkten verwendet werden, stammen sowohl von US-amerikanischen Vertriebspartnern als auch direkt von Herstellern in den Philippinen und Taiwan. Sollte der Zoll auf diese Chips angewendet werden, könnte dies die Produktionskosten erheblich erhöhen, da Halbleiter die teuersten Komponenten in ihren Baugruppen sind.
Die USA importieren zwar relativ wenige Chips, da viele ausländische Chips bereits in fertige Produkte integriert sind, bevor sie in das Land gelangen. Dennoch stellt sich die Frage, ob ein separater Zoll für die Komponenten in diesen Geräten erhoben wird. Martin Chorzempa vom Peterson Institute for International Economics betont, dass die Branche dringend Klarheit über die genaue Anwendung der Zölle benötigt.
Trump erklärte, dass Unternehmen, die sich verpflichtet haben, in den USA zu produzieren, von den Zöllen verschont bleiben, selbst wenn sie noch keine Chips in amerikanischen Fabriken herstellen. Diese Aussage wurde von Investoren als positiv für US-amerikanische Unternehmen und große asiatische Chipproduzenten wie Samsung und die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company interpretiert, die bereits in den Bau von US-Fabriken investieren.
Für kleinere Chipproduzenten in Europa und Asien, die weniger von der KI-Revolution profitieren, bleibt die Zukunft jedoch unsicher. Diese Unternehmen könnten nicht groß genug sein, um eine Ausnahmegenehmigung zu erhalten, und möglicherweise nicht über die finanziellen Mittel verfügen, um in den USA zu investieren. Die Unsicherheit wird durch das Fehlen offizieller Dokumente zu Trumps Ankündigung verstärkt, was die Planung für viele Unternehmen erschwert.
Die Semiconductor Industry Association äußerte Interesse an weiteren Informationen über die geplanten Zölle, insbesondere hinsichtlich des Umfangs und der Struktur der Ausnahmen. Die Ankündigung erfolgte mehr als drei Monate, nachdem Trump die meisten Elektronikprodukte vorübergehend von den strengsten Zöllen seiner Regierung ausgenommen hatte.
Während der COVID-19-Pandemie führte ein Mangel an Computerchips zu einem Anstieg der Autopreise und trug zur Inflation bei. Chorzempa warnt, dass die neuen Zölle die Preise für Fahrzeuge um mehrere hundert Dollar erhöhen könnten, wenn die darin enthaltenen Halbleiter nicht ausgenommen werden. Die Investitionen in den Bau von US-Chipfabriken begannen mit dem parteiübergreifenden CHIPS and Science Act, den Präsident Joe Biden 2022 unterzeichnete, um die Halbleiterproduktion in den USA zu fördern.
Trump verfolgt jedoch einen anderen Ansatz, indem er darauf setzt, dass die Drohung mit deutlich höheren Chipkosten die meisten Unternehmen dazu zwingt, in den USA Fabriken zu eröffnen. Dies könnte anderen Chipproduzenten als Signal dienen, den Investitionen von Unternehmen wie Samsung zu folgen. Gleichzeitig könnte es der Trump-Administration mehr Verhandlungsmacht bei bevorstehenden Handelsabkommen mit China verschaffen.

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