WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngste Ankündigung von Donald Trump, einen 50-Prozent-Zoll auf EU-Importe zu erheben, hat in der deutschen Wirtschaft für erhebliche Unruhe gesorgt. Diese Maßnahme könnte weitreichende Folgen für die exportorientierte deutsche Industrie haben, die stark von den USA als Absatzmarkt abhängt.
Die Drohung von Donald Trump, ab dem 1. Juni einen 50-Prozent-Zoll auf EU-Importe zu erheben, hat in Deutschland Besorgnis ausgelöst. Diese Ankündigung könnte die ohnehin fragile wirtschaftliche Lage weiter destabilisieren. Die deutsche Wirtschaft, die stark vom Export abhängig ist, sieht sich mit der Aussicht konfrontiert, dass ihre Produkte auf dem wichtigen US-Markt erheblich teurer und damit weniger wettbewerbsfähig werden könnten.
Die deutsche Industrie, insbesondere die Maschinenbauer, Autozulieferer und Chemieunternehmen, exportiert in großem Umfang in die USA. Ein solcher Zoll würde die Preise für deutsche Produkte drastisch erhöhen und könnte zu einem signifikanten Rückgang der Exporte führen. Laut dem Kiel Institut für Weltwirtschaft könnten die deutschen Exporte in die USA kurzfristig um 24 Prozent einbrechen, was einem Marktausschluss gleichkäme.
Die Auswirkungen auf die Industrieproduktion wären ebenfalls erheblich. Eine Simulation des Handelsökonomen Julian Hinz zeigt, dass die deutsche Industrie ihre Gesamtproduktion um 0,8 Prozent senken müsste. Dies wäre der stärkste Rückgang unter allen EU-Staaten. Die USA selbst würden ebenfalls betroffen sein, da die Industrieproduktion dort um 1,5 Prozent schrumpfen könnte.
Die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist bereits angespannt. Obwohl das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal um 0,4 Prozent gewachsen ist, liegen die Gesamtjahresprognosen der großen Wirtschaftsinstitute bei Nullwachstum. Ein Zollschock könnte die fragile Erholung abwürgen und Deutschland erneut in eine technische Rezession stürzen.
Trump begründet seine Zollforderung mit angeblich unfairen Handelspraktiken der EU, doch seine Motive dürften innenpolitischer Natur sein. Die Drohung richtet sich an die eigene Wählerschaft und soll Trump als starken Mann inszenieren, der für amerikanische Arbeiter kämpft. Gleichzeitig ist es eine Reaktion auf die langsamen Fortschritte in den Handelsgesprächen mit der EU.
Für US-Verbraucher könnte ein solcher Zoll jedoch ein Bumerang sein. Die Hauptlast solcher Zölle tragen meist die Verbraucher im Importland. In den USA würden die Preise durch die Strafzölle im Schnitt um 6,6 Prozent steigen, was zu einem zusätzlichen Inflationsschub führen könnte. Für die Eurozone hätte der Effekt hingegen einen deflationären Impuls, da überschüssige Waren im Binnenmarkt angeboten würden.
Theoretisch könnten deutsche Firmen versuchen, ihre US-Exporte auf andere Märkte umzulenken, doch das kostet Zeit und setzt voraus, dass die neue Nachfrage überhaupt vorhanden ist. Kurzfristig dürfte der Nettoeffekt klar negativ ausfallen.
Trump hat in seiner ersten Amtszeit gezeigt, dass er bereit ist, ökonomische Risiken einzugehen, um politische Macht zu demonstrieren. Der neue Zollvorschlag folgt derselben Logik. Doch der ökonomische Schaden wäre diesmal deutlich größer und weitreichender, nicht nur für Deutschland, sondern auch für die USA.
Wenn Trump seine Ankündigung wahr macht, würde er nicht nur der deutschen Wirtschaft massiven Schaden zufügen. Er würde auch die Inflation in den USA anheizen, den Welthandel destabilisieren und das transatlantische Verhältnis weiter belasten. Die Hoffnung bleibt, dass Vernunft über Inszenierung siegt. Sicher ist das allerdings nicht.
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