MAILAND / LONDON (IT BOLTWISE) – UniCredit hat seine Pläne zur Übernahme der Banco BPM aufgegeben und richtet nun seine Aufmerksamkeit auf die Commerzbank. Diese strategische Neuausrichtung erfolgt nach monatelangen politischen und regulatorischen Herausforderungen, die das Vorhaben in Italien behinderten.
UniCredit, eine der führenden Banken Europas, hat offiziell ihre Übernahmepläne für Banco BPM beendet. Diese Entscheidung fiel nach intensiven politischen Spannungen und regulatorischen Hürden, die das Vorhaben in Italien erschwerten. Andrea Orcel, der Vorstandschef von UniCredit, bezeichnete das Projekt als „eine Belastung“, was die strategische Neuausrichtung auf die Commerzbank unterstreicht, an der UniCredit bereits eine signifikante Beteiligung hält.
Die Entscheidung, sich von Banco BPM zurückzuziehen, fiel zeitgleich mit einer positiven Anpassung der Jahresprognose von UniCredit. Der Konzern erwartet nun einen bereinigten Nettogewinn von rund 10,5 Milliarden Euro, was eine deutliche Steigerung gegenüber der vorherigen Prognose von über 9,3 Milliarden Euro darstellt. Im zweiten Quartal übertraf der Nettogewinn mit einem Anstieg von 8 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro die Markterwartungen erheblich.
Die italienische Regierung hatte mit ihrer sogenannten „golden power“-Regelung, die strategische Transaktionen reguliert, wesentliche Bedingungen für die Genehmigung der Übernahme gestellt. Diese Regelung erlaubt es der Regierung, Bedingungen zum Schutz vor ausländischen Übernahmen durchzusetzen. Bereits im Mai hatte die Regierung UniCredit mehrere Auflagen gemacht, darunter die Verpflichtung, das Russland-Geschäft innerhalb von neun Monaten nach Abschluss der Übernahme zu beenden.
Ein italienisches Gericht hob zwar einige dieser Bedingungen auf, doch die verbleibenden Auflagen blieben bestehen. Orcel kritisierte die Unsicherheit und mangelnde Planbarkeit im Umgang mit der „golden power“. Diese Unsicherheiten führten letztlich dazu, dass UniCredit das Angebot für Banco BPM zurückzog, was auch durch die Europäische Kommission unterstützt wurde, die Italiens Eingriffe als Verletzung des EU-Wettbewerbsrechts ansah.
Die italienische Regierung verfolgt derweil eigene Pläne, indem sie eine Fusion von Banco BPM mit Monte dei Paschi di Siena anstrebt, um eine dritte starke Bankengruppe neben UniCredit und Intesa Sanpaolo zu etablieren. Diese Strategie zeigt das Bestreben Roms, den heimischen Bankenmarkt zu konsolidieren und zu stärken.
UniCredit hatte ursprünglich im November ein 10-Milliarden-Euro-Gebot für Banco BPM abgegeben, kurz nachdem die Beteiligung an der Commerzbank aufgebaut worden war. Das Angebot wurde von Banco BPM umgehend abgelehnt, und die Regierung signalisierte sofortigen Widerstand, was die Verhandlungen zusätzlich belastete.
In einer Mitteilung warf UniCredit Banco BPM vor, den normalen Übernahmeprozess durch das permanente Insistieren auf die Anwendung der „golden power“-Regelung systematisch blockiert zu haben. Eine Einigung mit den BPM-Aktionären sei so faktisch unmöglich geworden. Diese Entwicklungen zeigen die Herausforderungen, denen sich europäische Banken bei grenzüberschreitenden Übernahmen gegenübersehen.

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