MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Pariser Strombörse EPEX SPOT hat die Ursache für den technischen Fehler gefunden, der am Mittwoch zu überhöhten Strompreisen führte.
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Die EPEX SPOT hat mitgeteilt, dass der technische Fehler, der zu einer verzerrten Preisfindung am Mittwoch führte, nun behoben ist. Aufgrund der Störungen, die am Dienstag auftraten, kam es zwischen 5 und 8 Uhr morgens sowie in den Abendstunden des 26. Juni zu überhöhten Preisen bei der Day-Ahead-Auktion für Deutschland: Zwischen 6 und 7 Uhr lag der Preis bei 2,33 Euro je Kilowattstunde, anstatt realistischer 10 Euro-Cents je kWh. Kommende Auktionen sollen wieder planmäßig ablaufen.
An der Strombörse EPEX SPOT findet unter anderem die sogenannte Day-Ahead-Auktion statt, die über die europäischen Strommärkte gekoppelt durchgeführt wird. Stromerzeuger bieten dort bis 12 Uhr mittags des Tages ihre geplante Erzeugungsleistung für den kommenden Tag an, Käufer geben die gewünschten Strommengen an. Darauf basierend wird ein stundenweise geltender Preis nach dem Merit-Order-Prinzip gebildet. Die Angebote werden aufsteigend nach Preis sortiert und alle Käufer erhalten den niedrigsten Preis, der zur Deckung der Nachfrage führt. Das bedeutet: Der teuerste Anbieter, der gerade noch gebraucht wird, um den Bedarf zu decken, setzt den Preis. Dieses Verfahren erhöht den Anreiz, günstige Erzeuger wie Photovoltaik zu installieren und damit stückweise Energieträger wie Gas zu verdrängen.
Die Auktion findet unter dem Namen “Single Day-ahead Coupling” (SDAC) über die europäischen Strombörsen gekoppelt statt. Dabei melden alle Börsen ihre Nachfrage und ihr Angebot, sodass Kapazitäten aus anderen Ländern einbezogen werden können, wenn dafür Transportkapazitäten bereitstehen. Genau das klappte am Dienstag in der Auktion für Mittwoch nicht und die Auktion für den deutschen Markt wurde entkoppelt durchgeführt. So sehen es die Regeln für den Fall vor, dass die Daten mit anderen Börsen nicht ausgetauscht werden können. Die Preisfindung für Mittwoch bezog also nur deutsche Erzeuger mit ein, dadurch schoss der Preis in die Höhe.
Auf die Netzstabilität hatte der Aussetzer der Börse keinen erkennbaren Einfluss und es drohte auch kein Blackout. Der Handel mit Strom und der Netzbetrieb hängen nicht direkt zusammen. Für die Netzstabilität ist der Markt mit Regelenergie verantwortlich, die in mehreren Stufen vorgehalten wird und die Abweichungen zwischen Prognose und Realität ausgleicht, um die Netzfrequenz im europäischen Verbundnetz auf 50 Hertz zu halten.
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