US-Budgetkürzungen bedrohen die Zukunft der kommerziellen Satellitenbildindustrie

WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die geplanten Kürzungen der US-Budgets für kommerzielle Satellitenbilder, die zunehmend vom Militär, der Geheimdienstgemeinschaft und nationalen Wetterorganisationen genutzt werden, könnten die finanzielle Stabilität des US-Fernaufklärungssystems insgesamt gefährden.

Die US-amerikanische Fernaufklärungsindustrie steht vor einer ungewissen Zukunft, da geplante Budgetkürzungen die finanzielle Stabilität bedrohen. Branchenvertreter und Marktbeobachter warnen, dass die langfristige Gesundheit der US-amerikanischen kommerziellen Fernaufklärungsindustrie und die Milliarden von Dollar an privaten Investitionen durch die erwarteten Kürzungen gefährdet sind. David Cavossa, Leiter der Commercial Space Federation, betonte die Risiken, die mit den Gerüchten über Budgetkürzungen verbunden sind.

Caleb Henry, Analyst bei Quilty Space, erklärte, dass US-amerikanische Betreiber von kommerziellen Fernaufklärungssatelliten mit einer deutlich schwächeren Nachfrage auf dem US-Markt in allen Sektoren – militärisch, zivil und kommerziell – konfrontiert sind. Die kommerziellen Satellitenbetreiber hatten bereits in den letzten Jahren mit Herausforderungen zu kämpfen, da viele optimistisch waren, dass der kommerzielle Markt für sie aufblühen würde, was jedoch nicht der Fall war.

Besonders besorgniserregend ist die Situation für das nationale Sicherheitsumfeld der USA, da das Budget für kommerzielle Raumfahrt des National Reconnaissance Office (NRO) genau beobachtet wird. Obwohl das Weiße Haus dem Kongress noch keinen formellen Bundeshaushaltsvorschlag für das Geschäftsjahr 2026 vorgelegt hat, wurden Branchen- und Kongressmitarbeiter informell über die “Passback”-Dokumente des Office of Management and Budget (OMB) informiert, die Änderungen an ihren Anfragen enthalten.

Berichten zufolge wurde die Industrie von der NRO gewarnt, mit einem Rückgang von bis zu 30 Prozent bei den Ausgaben für kommerzielle Bilder im Rahmen ihres Electro-Optical Commercial Layer (EOCL)-Programms zu rechnen. Dieses Programm wurde 2022 mit Verträgen mit Maxar Technologies, BlackSky und Planet gestartet. Wenn alle Optionen von der NRO ausgeübt würden, wären diese Verträge über die nächsten zehn Jahre etwa 4 Milliarden Dollar wert.

Die Auswirkungen dieser Kürzungen könnten weitreichend sein, nicht nur für die US-amerikanische Industrie, sondern auch für militärische Kommandeure im Feld und Behörden, die mit Katastrophenhilfe beauftragt sind. Die Rohbilder der NRO werden an die National Geospatial-Intelligence Agency (NGA) weitergeleitet, um analysiert und in Informationsprodukte wie Karten und annotierte Bilder umgewandelt zu werden, die schnell und einfach mit US-amerikanischen und alliierten Militärkommandeuren sowie US-Behörden wie der Federal Emergency Management Agency geteilt werden können.

Während einige Unternehmen der Fernaufklärungsbranche berichten, dass sie eine deutlich erhöhte Nachfrage von internationalen Kunden sehen, warnen Marktanalysten, dass dies angesichts der aktuellen geopolitischen Entwicklungen möglicherweise nur ein kurzfristiges Phänomen ist. Die US-amerikanische Fernaufklärungsindustrie könnte in Trumps “America-first”-Version der Welt hineingezogen werden, was ausländische Kunden nervös machen könnte.

Experten wie Todd Harrison vom American Enterprise Institute prognostizieren schwerwiegende Folgen für den US-amerikanischen Raumfahrtsektor, sollten die vorgeschlagenen Kürzungen bei der Fernaufklärung Realität werden. Er glaubt, dass viele Unternehmen, deren Geschäftsmodell darauf basiert, dass die US-Regierung zumindest ein anfänglicher Ankerkunde ist, diesen Schlag möglicherweise nicht überleben werden.

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