PEKING / LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngsten US-Exportverbote für Electronic Design Automation (EDA)-Software treffen chinesische Technologiekonzerne hart und drohen, deren Innovationsbestrebungen erheblich zu verlangsamen.

Die Entscheidung der USA, den Export von EDA-Software an chinesische Unternehmen zu verbieten, hat weitreichende Folgen für die Technologiebranche in China. Besonders betroffen ist Xiaomi, das kürzlich mit dem XRING O1 einen eigenen Prozessor auf den Markt gebracht hat, der auf der 3-Nanometer-Technologie basiert. Diese Entwicklung wurde maßgeblich durch US-Software unterstützt, die nun nicht mehr zur Verfügung steht.
Während bestehende Lizenzen weiterhin genutzt werden können, fehlen den chinesischen Entwicklern künftig wichtige Updates und technischer Support. Dies könnte zu erheblichen Verzögerungen oder sogar Produktionsstopps bei der Entwicklung neuer Chipgenerationen führen. Auch Lenovo und Bitmain, die ebenfalls auf US-Software angewiesen sind, stehen vor großen Herausforderungen.
Huawei hingegen hat bereits seit 2019 mit US-Sanktionen zu kämpfen und konnte durch Investitionen in eigene Designwerkzeuge und die Unterstützung lokaler Anbieter wie Empyrean Technology eine gewisse Unabhängigkeit erlangen. Diese Unternehmen profitieren nun von den neuen US-Vorgaben, obwohl ihre Produkte derzeit nur für weniger anspruchsvolle Designs geeignet sind.
Ein weiteres Problem stellt die zunehmende Nutzung illegaler Softwarekopien dar. Viele chinesische Entwickler greifen auf gehackte Versionen von Synopsys oder Cadence zurück, um ihre Arbeit fortzusetzen. Der neue Bann könnte diesen Trend verstärken und den Druck auf chinesische Startups erhöhen, auf lokale Anbieter umzusteigen oder fragwürdige Quellen zu nutzen.
Die Auswirkungen der US-Maßnahmen sind weitreichend und betreffen nicht nur die Produktion, sondern auch das Design von Chips. Dies könnte Chinas Ambitionen zur technologischen Selbstständigkeit kurzfristig bremsen, jedoch langfristig den Aufbau eines eigenen Software-Ökosystems beschleunigen. Experten sind sich einig, dass die Entwicklung einer unabhängigen Infrastruktur entscheidend für die Zukunft der chinesischen Technologiebranche ist.

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