NEW YORK / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Stabilität des globalen Finanzsystems steht auf dem Spiel, da das Vertrauen in US-Staatsanleihen schwindet. Internationale Investoren ziehen sich zurück, was nicht nur die USA, sondern auch die Weltwirtschaft in Bedrängnis bringt.

Die US-Staatsanleihen, einst als sicherer Hafen im globalen Finanzsystem angesehen, stehen unter immensem Druck. Internationale Investoren, darunter Hedgefonds, Pensionsfonds und Zentralbanken, ziehen sich zunehmend zurück. Die Gründe sind vielfältig: Die steigende Verschuldung der USA, die mittlerweile 36 Billionen Dollar erreicht hat, und die unvorhersehbare Politik der Regierung unter Donald Trump sind nur einige der Faktoren, die das Vertrauen erschüttern.
Die Auswirkungen sind bereits spürbar. Die Renditen langlaufender US-Treasuries steigen, nicht aufgrund einer boomenden Wirtschaft, sondern wegen des schwindenden Vertrauens. Das US-Finanzministerium hatte kürzlich Schwierigkeiten, eine 20-jährige Anleihe zu platzieren, da der Markt über 5 Prozent Zinsen verlangte – ein alarmierender Wert für einen Emittenten, der bisher als risikolos galt.
Donald Trumps Steuerpläne, die laut dem Congressional Budget Office die US-Staatsschulden bis 2030 um weitere 2,3 Billionen Dollar erhöhen könnten, verschärfen die Situation. Diese Pläne kommen zu einer Zeit, in der die Märkte ohnehin angespannt sind, und könnten das Vertrauen weiter untergraben. Investoren sehen die Signale: Der Präsident denkt kurzfristig, während die Bondmärkte ein Langfristspiel sind.
Auch prominente Stimmen aus der Wirtschaft, wie Larry Fink von BlackRock und Jamie Dimon von JP Morgan, warnen vor den Risiken. Sie betonen, dass ein Einbruch am Anleihemarkt weitreichende Folgen hätte, nicht nur für die USA, sondern für die Weltmärkte. Schließlich dienen US-Staatsanleihen als Sicherheitsanker im globalen Finanzsystem.
Besonders heikel ist die Situation für die größten ausländischen Gläubiger der USA, China und Japan. Beide Länder haben ihre Bestände an US-Treasuries zuletzt reduziert. Ein abrupter Verkauf größerer Volumina könnte die Märkte ins Wanken bringen und eine Kettenreaktion auslösen, die sich über alle Anlageklassen hinwegzieht.
Der Dollar steht ebenfalls unter Druck. Seit Jahresbeginn hat die US-Währung gegenüber dem Euro deutlich nachgegeben. Analysten der Deutschen Bank prognostizieren, dass ein Euro bald 1,30 Dollar kosten könnte – ein deutliches Signal für sinkendes Vertrauen.
In diesem fragilen Gleichgewicht könnte der Anleihemarkt zu einem entscheidenden Faktor im kommenden Wahlkampf werden. Ein Vertrauensverlust hätte unmittelbare Folgen für Amerikas Finanzierungskosten, den Dollar und die Stabilität der Märkte. Wenn Investoren anfangen, das Gegenteil zu denken, ist es zu spät für eine Steuergesetzkorrektur per Unterschrift. Dann spricht nur noch die Mathematik.

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