WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Enthüllung einer geheimen Loyalitätsliste des Weißen Hauses, die Unternehmen nach ihrer Unterstützung für Donald Trump kategorisiert, sorgt für Aufsehen. Trotz der Brisanz dieser Liste bleibt die erwartete Empörung aus den Chefetagen der US-Wirtschaft aus. Viele CEOs schweigen aus Furcht vor Repressalien und in der Hoffnung auf wirtschaftliche Vorteile.

Die kürzlich enthüllte Loyalitätsliste des Weißen Hauses, die 553 Unternehmen nach ihrer Unterstützung für Donald Trumps Politik einstuft, hat in Washington für erhebliches Aufsehen gesorgt. Diese Liste, die Unternehmen wie Delta, DoorDash und Uber hoch einstuft, wurde vom Weißen Haus bestätigt und stellt einen Bruch mit dem Prinzip des ‘rule of law’ dar. Doch die erwartete Empörung aus den Führungsetagen der US-Wirtschaft bleibt aus.
Ökonomen und Unternehmensberater sehen mehrere Gründe für das Schweigen der CEOs. Vordergründig herrschen Furcht und Opportunismus: Viele Manager fürchten Trumps Zorn, hoffen aber zugleich, von Deregulierung und der Nähe zur Regierung zu profitieren. Diese Gemengelage verleiht den Loyalitätslisten politisches Gewicht und diszipliniert durch Schweigen.
Ein weiterer Faktor ist der parteipolitische Graben in den USA. Laut Gallup unterstützen 93 Prozent der Republikaner Trumps Arbeit, während nur 1 Prozent der Demokraten zustimmen. Da die US-Wirtschaftsführer traditionell eher konservativ geprägt sind, dämpft dieser Befund jede Kritik an der Liste.
Hinzu kommt eine gewisse Abstumpfung gegenüber Trumps Politikstil. Nach Finanzkrise, Pandemie und dem Krieg in der Ukraine wirkt selbst Trumps Vorgehen weniger schockierend als in seiner ersten Amtszeit. Viele Manager glauben, dass Trump seine radikalsten Drohungen am Ende doch zurücknimmt, was als ‘Taco-These’ bekannt ist.
Die derzeitige Euphorie um Künstliche Intelligenz lenkt ebenfalls von der Loyalitätsliste ab. Trump dereguliert die Branche, was bei vielen Tech-Managern auf Zustimmung stößt. Die Fokussierung auf KI erlaubt es den CEOs, mit Investoren über Unsicherheiten zu sprechen, ohne Trumps Politik explizit anzusprechen.
Insgesamt ist eine offene Revolte der amerikanischen Wirtschaft gegen Trump nicht in Sicht. Die Loyalitätsliste erfüllt bereits ihren Zweck, indem sie durch Schweigen diszipliniert und die Unternehmen in einer politisch angespannten Zeit in Schach hält.

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