ZÜRICH / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Schweizer Uhrenindustrie steht vor einer erheblichen Herausforderung, nachdem die USA hohe Zölle auf Importuhren eingeführt haben. Diese Maßnahme trifft führende Marken wie Swatch und Rolex besonders hart.
Die Einführung von Zöllen in Höhe von 39 Prozent auf Importuhren in den USA hat die Schweizer Uhrenindustrie in eine schwierige Lage gebracht. Diese Zölle sind die höchsten in Europa und übertreffen die Sätze anderer wichtiger Wirtschaftspartner. Die Schweiz selbst erhebt keine Zölle auf Industrieprodukte, was die Entscheidung der USA für viele Beobachter unverständlich macht.
Im ersten Halbjahr 2025 exportierte die Schweiz Uhren im Wert von 2,56 Milliarden Franken in die USA. Hochgerechnet auf das Jahr entspricht dies etwa 5 Milliarden Franken, was die Bedeutung des US-Marktes für die Branche unterstreicht. Besonders in Zeiten, in denen Märkte wie China schwächeln, ist der US-Markt von entscheidender Bedeutung. Andere wichtige Märkte wie Japan und Hongkong sind zwar ebenfalls relevant, jedoch nicht so ertragreich.
Der Schweizer Uhrenverband FH hat seine Besorgnis über die Wettbewerbsfähigkeit der Uhrenhersteller zum Ausdruck gebracht und die Zölle als unverständlich bezeichnet. Swatch und Rolex sind von den erhöhten Zöllen stärker betroffen als der breiter aufgestellte Konzern Richemont, der neben Uhren auch Schmuck und andere Luxusgüter produziert. Laut Schätzungen von Broker Jefferies sind etwa 10 Prozent des Umsatzes von Richemont durch die Zölle betroffen, wobei hochpreisige Marken eine bessere Möglichkeit zur Kostenweitergabe haben.
Swatch hingegen sieht sich mit einem bedeutenderen Einfluss der Zölle konfrontiert, da die USA für das Unternehmen ein schnell wachsender Markt sind. Schätzungen zufolge könnte der Einfluss auf das Jahres-Ebit zwischen 5 bis 10 Prozent liegen, während für Richemont nur ein Einfluss von weniger als 5 Prozent erwartet wird.
Eine Verlagerung der Produktion ins Ausland ist kaum umsetzbar, da der besondere Wert der Schweizer Uhren aus ihrer Herstellung im eigenen Land resultiert, wo spezialisierte Fachkräfte notwendig sind. Dennoch bleibt Hoffnung: Swatch-Chef Nick Hayek zeigt sich optimistisch und verweist darauf, dass Zölle bei einzigartigen und begehrten Produkten in der Vergangenheit wenig problematisch waren.
Die langfristigen Auswirkungen dieser Zölle auf die Schweizer Uhrenindustrie sind noch nicht vollständig absehbar. Es bleibt abzuwarten, wie die betroffenen Unternehmen auf diese Herausforderung reagieren werden und ob es ihnen gelingt, ihre Marktposition in den USA zu halten oder sogar auszubauen.

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