LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngste Entscheidung der US-Regierung, die De-minimis-Regel für zollfreie Importe abzuschaffen, könnte weitreichende Folgen für den Konsumgütermarkt haben. Diese Regeländerung, die ab dem 29. August in Kraft tritt, betrifft insbesondere Billigplattformen wie Temu und Shein, die bisher von der Zollfreigrenze profitierten.
Die Abschaffung der De-minimis-Regel in den USA markiert einen bedeutenden Wendepunkt für den internationalen Handel mit Konsumgütern. Diese Regel erlaubte es, Waren im Wert von bis zu 800 US-Dollar zollfrei in die USA zu importieren. Plattformen wie Temu und Shein nutzten diese Regelung, um ihre Produkte direkt aus Asien an amerikanische Kunden zu versenden, was ihnen einen erheblichen Wettbewerbsvorteil verschaffte.
Mit der neuen Verordnung müssen nun alle Importe regulär verzollt werden, was die Kosten für Konsumgüter in den USA erheblich erhöhen könnte. Besonders betroffen sind Billigplattformen, deren Geschäftsmodell auf niedrigen Preisen und schnellen Lieferketten basiert. Die Preise für Produkte wie Kleidung und Elektronik könnten deutlich steigen, was die Attraktivität dieser Plattformen für preisbewusste Verbraucher mindert.
Die Entscheidung der US-Regierung wird als protektionistische Maßnahme dargestellt, um illegale Importe zu verhindern und die heimische Industrie zu schützen. Doch die Auswirkungen sind global. Länder wie China, Vietnam und Indien, die stark in die Lieferketten dieser Plattformen eingebunden sind, könnten ebenfalls betroffen sein. Die Regeländerung sendet ein klares Signal an Schwellenländer, die versuchen, ihre Lieferketten aus China zu diversifizieren.
Für US-Verbraucher, insbesondere solche mit begrenztem Budget, bedeutet dies höhere Preise für Alltagsprodukte. Laut einer Analyse des Wall Street Journals sind die Preise für über 1.200 Produkte bei Amazon bereits um durchschnittlich 5,2 Prozent gestiegen. Diese Entwicklung könnte den Binnenkonsum weiter unter Druck setzen, da die Kaufkraft der Verbraucher sinkt.
Unternehmen wie Amazon, FedEx und UPS stehen vor einer ambivalenten Situation. Während sie einerseits von der Schwächung der Konkurrenz profitieren könnten, müssen sie sich andererseits auf höhere Kosten und mehr Bürokratie einstellen. Die Deutsche Bank prognostiziert, dass Amazon langfristig Marktanteile zurückgewinnen könnte, während die Logistikunternehmen mit einem Rückgang des Sendungsvolumens rechnen müssen.
Die politische Dimension dieser Entscheidung ist nicht zu unterschätzen. Donald Trump nutzt die Abschaffung der De-minimis-Regel als Teil seiner Wahlkampfstrategie, um sich als Retter der US-Industrie zu inszenieren. Doch die wirtschaftlichen Risiken sind erheblich. Die US-Handelskammer warnt vor einem möglichen Rückgang der Kaufkraft und einer Zunahme der Bürokratie im Paketverkehr.
Insgesamt zeigt die Abschaffung der De-minimis-Regel, wie stark politische Entscheidungen den globalen Handel beeinflussen können. Die langfristigen Auswirkungen auf die internationalen Lieferketten und die Preisgestaltung im Konsumgütermarkt bleiben abzuwarten.

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