WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Sanktionen der USA gegen den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) haben weltweit für Aufsehen gesorgt. Vier Juristen aus verschiedenen Ländern wurden ins Visier genommen, weil sie Ermittlungen gegen amerikanische und israelische Staatsbürger eingeleitet haben. Diese Maßnahmen werfen ein Schlaglicht auf die Spannungen zwischen nationalen Interessen und der Unabhängigkeit internationaler Institutionen.

Die Vereinigten Staaten haben erneut Sanktionen gegen den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) verhängt, was die internationale Gemeinschaft in Aufruhr versetzt. Im Zentrum der Kontroverse stehen vier Juristen aus Kanada, Frankreich, Fidschi und dem Senegal, die auf die Sanktionsliste gesetzt wurden. Ihr Vergehen: Sie haben es gewagt, Ermittlungen gegen amerikanische und israelische Staatsbürger einzuleiten, ohne deren Zustimmung. Diese Maßnahmen werden von vielen als direkter Angriff auf die Unabhängigkeit des IStGH angesehen.
Der IStGH, der als letzte Instanz bei schwersten Verbrechen wie Völkermord und Kriegsverbrechen fungiert, sieht sich durch die US-Sanktionen in seiner Funktion bedroht. Die USA haben bereits in der Vergangenheit wirtschaftlichen und politischen Druck auf das Gericht ausgeübt, was das Vertrauen in die Unabhängigkeit der Institution untergräbt. Diese jüngsten Entwicklungen zeigen, dass internationale Strafverfolgung immer auch ein Spiel der Machtpolitik ist.
Besonders betroffen von den Sanktionen sind Kimberly Prost aus Kanada, Nicolas Guillou aus Frankreich, Nazhat Shameem Khan aus Fidschi und Mame Mandiaye Niang aus dem Senegal. Ihnen wird vorgeworfen, an Verfahren gegen US-amerikanische und israelische Staatsbürger mitzuwirken, was die USA als Grund für finanzielle Sanktionen sehen. Diese umfassen das Einfrieren von Vermögenswerten in den USA und das Verbot von Geschäftsbeziehungen mit US-Personen.
Der IStGH hat auf die US-Maßnahmen mit Empörung reagiert und diese als eklatanten Angriff auf seine Unabhängigkeit verurteilt. Das Tribunal, das im Namen von 125 Staaten, darunter alle EU-Mitglieder, handelt, betont, dass es sich auch künftig nicht von Druck oder Drohungen einschüchtern lassen wird. Die Institution, die 2002 gegründet wurde, gilt als zäh, aber politisch verwundbar, da große Militärmächte wie China, Russland, Israel und die USA das Römische Statut nie ratifiziert haben.
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu begrüßte die US-Entscheidung, während aus Europa bislang keine scharfen Reaktionen kamen. Dies wirft Fragen auf, wie viel internationale Justiz die EU wirklich will, wenn sie auch Verbündete betrifft. Die Entscheidungsträger in Europa stehen nun vor der Herausforderung, ihre Unterstützung für das Völkerrecht in Zeiten geopolitischer Polarisierung zu beweisen.
Die Sanktionen gegen den IStGH sind kein spontaner Akt, sondern Teil einer längerfristigen Strategie, die bereits unter der Trump-Administration begonnen wurde. Der aktuelle Vorstoß zeigt, dass die USA bereit sind, wirtschaftlichen Druck auszuüben, um ihre Interessen zu schützen, was das gesamte Prinzip universeller Gerechtigkeit in Frage stellt. Der IStGH mag schwach erscheinen, doch er bleibt das letzte Mittel gegen Straflosigkeit bei Kriegsverbrechen, wenn nationale Justizsysteme versagen.

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