MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – In der Welt der Sammelklagen, in der Verbraucher für erlittene Schäden entschädigt werden sollen, hat sich eine neue Praxis etabliert, die nicht nur die betroffenen Konsumenten, sondern auch die Justiz und die beteiligten Unternehmen vor Herausforderungen stellt.

In den letzten Jahren hat sich die Praxis etabliert, Verbraucher, die durch Sammelklagen entschädigt werden sollen, mit digitalen Prepaid-Karten zu kompensieren. Diese Methode, die ursprünglich als kostengünstige und effiziente Alternative zu Papierchecks eingeführt wurde, hat jedoch unerwartete Konsequenzen. Kritiker bemängeln, dass Fintech-Unternehmen und die mit ihnen verbundenen Banken von den sogenannten ‘Breakage’-Beträgen profitieren, also von den nicht ausgegebenen Geldern, die auf den Karten verbleiben.

Ein Beispiel für diese Problematik ist der Fall von Callista Womick, die nach einer Sammelklage gegen Equifax eine digitale Prepaid-Karte über 7,44 US-Dollar erhielt. Die geringe Summe stellte sie vor die Herausforderung, einen Weg zu finden, diese sinnvoll zu nutzen, da viele Online-Händler keine Kombination mehrerer Zahlungsmethoden erlauben. Letztendlich entschied sie sich, das Guthaben in Amazon-Geschenkkarten umzuwandeln.

Ein weiteres Beispiel ist Donna Lowe, die ebenfalls eine solche Karte erhielt, jedoch nicht wusste, wie sie diese verwenden sollte. Nach sechs Monaten begann die Karte, eine Inaktivitätsgebühr von 5,95 US-Dollar pro Monat zu erheben, was letztlich ihr Guthaben aufbrauchte. Diese Praxis ist legal, da die gesetzlichen Regelungen für normale Geschenkkarten nicht für Prepaid-Karten aus Sammelklagen gelten.

Die Problematik der Breakage-Beträge wird durch die Tatsache verschärft, dass die ungenutzten Gelder nicht zurück in den Entschädigungsfonds fließen, sondern in die Taschen der Fintech-Unternehmen und der mit ihnen verbundenen Banken. Diese Praxis wird durch mangelnde Transparenz und fehlende gerichtliche Aufsicht begünstigt. Nur wenige Gerichte verlangen Berichte über die tatsächliche Verteilung der Entschädigungsgelder, und selbst diese werden oft nicht vollständig ausgefüllt.

Ein kürzlich eingereichter Fall im Eastern District of Pennsylvania wirft den großen Abwicklungsunternehmen vor, von sogenannten ‘Revenue Sharing’-Vereinbarungen zu profitieren, die in Wirklichkeit nichts anderes als verdeckte Provisionen sind. Diese Vereinbarungen werden oft vor den Richtern und Anwälten geheim gehalten, was die Transparenz weiter untergräbt.

Die Diskussion um die digitale Auszahlung von Sammelklagen hat auch eine regulatorische Dimension. Während die elektronische Benachrichtigung und Auszahlung von Entschädigungen Kosteneinsparungen ermöglicht, fehlt es an klaren Regeln und Aufsicht, um Missbrauch zu verhindern. Die Einführung von Berichten, die die Verteilung der Gelder detailliert aufzeigen, könnte ein erster Schritt sein, um die Transparenz zu erhöhen und das Vertrauen in das System wiederherzustellen.

Die Zukunft der Sammelklagen könnte durch die Einführung strengerer Vorschriften und einer besseren Aufklärung der Verbraucher über die Nutzung digitaler Prepaid-Karten verbessert werden. Dies würde nicht nur den betroffenen Konsumenten zugutekommen, sondern auch das Vertrauen in das Justizsystem stärken.

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Verborgene Profite: Wie Fintechs von Sammelklagen profitieren
Verborgene Profite: Wie Fintechs von Sammelklagen profitieren (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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