BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Verkehrsverbände in Deutschland warnen vor einer Reduzierung des Zugangebots im Fernverkehr, um die Pünktlichkeit zu verbessern. Sie fordern stattdessen umfassende Modernisierungen der überlasteten Infrastruktur. Die aktuelle Diskussion zeigt, dass weniger Züge nicht zwangsläufig zu einer besseren Pünktlichkeit führen, wie Beispiele aus der Schweiz und den Niederlanden belegen.

Die Debatte um die Pünktlichkeit im deutschen Fernverkehr hat eine neue Wendung genommen. Mehrere Verkehrsverbände, darunter der Verkehrsclub Deutschland, Allianz pro Schiene und Pro Bahn, haben sich gegen die Reduzierung des Zugangebots ausgesprochen. Sie argumentieren, dass eine solche Maßnahme nicht die erhoffte Verbesserung der Pünktlichkeit bringen würde. Stattdessen plädieren sie für eine umfassende Modernisierung der Infrastruktur, die als Hauptursache für die Verspätungen gilt.
In Ländern wie der Schweiz und den Niederlanden zeigt sich, dass eine höhere Zugdichte nicht zwangsläufig zu Verspätungen führt. Diese Länder haben trotz dichterem Zugverkehr eine bessere Pünktlichkeit als Deutschland. Dirk Flege von Allianz pro Schiene hebt hervor, dass die Lösung nicht in der Reduzierung des Angebots, sondern in der Verbesserung der Infrastruktur liegt. Überlastete Knotenpunkte wie Hamburg, Köln und Frankfurt tragen maßgeblich zu den Verspätungen bei.
Der Bundesverkehrsminister hat kürzlich Eckpunkte einer Bahnreform vorgestellt, die auch das Pünktlichkeitsproblem adressieren soll. Bis Ende 2029 sollen 70 Prozent der Fernzüge pünktlich sein. Doch wie dieses Ziel erreicht werden soll, bleibt unklar. Eine neu gegründete Arbeitsgruppe soll das Problem weiter analysieren, allerdings ohne direkte Einbindung von Fahrgastverbänden, was auf Kritik stößt.
Die Verkehrsverbände befürchten, dass die vorgeschlagene “Optimierung des Angebots in hochbelasteten Knoten” lediglich eine Verringerung des Verkehrs zur Folge hätte. Lukas Iffländer von Pro Bahn fordert, die Zuverlässigkeit durch Modernisierungsmaßnahmen am Schienennetz und die Reduzierung von Verspätungsursachen wie technischen Störungen zu erhöhen. Die Diskussion zeigt, dass eine nachhaltige Lösung nur durch Investitionen in die Infrastruktur erreicht werden kann.

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