MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Frontotemporale Demenz, eine Erkrankung, die das Verhalten, die Persönlichkeit und die Sprachfähigkeiten beeinträchtigt, hat in den letzten Jahren vermehrt Aufmerksamkeit erregt. Dies liegt nicht zuletzt an prominenten Fällen wie dem von Bruce Willis, dessen Diagnose im Jahr 2023 bekannt gegeben wurde. Trotz dieser Aufmerksamkeit bleibt vieles über die Mechanismen der Krankheit unbekannt, insbesondere was die Ursachen bestimmter Symptome betrifft.
Frontotemporale Demenz ist eine Form der Demenz, die etwa 5% aller Fälle ausmacht und typischerweise in den späten Sechzigern oder Siebzigern beginnt. Ein charakteristisches Symptom, das sie von anderen Demenzformen wie Alzheimer unterscheidet, ist der frühe Verlust von Empathie. Diese Veränderung kann für Angehörige besonders verstörend sein, da sie oft das Gefühl haben, dass sich die Persönlichkeit des Betroffenen grundlegend verändert hat.
Die wissenschaftliche Gemeinschaft hat sich intensiv mit dem Verlust von Empathie befasst, doch die genauen Gehirnmechanismen, die diesem Symptom zugrunde liegen, sind noch nicht vollständig geklärt. Eine neue Studie, die in Zusammenarbeit mit schwedischen Universitäten durchgeführt wurde, hat nun Licht in diese Prozesse gebracht. Die Forscher nutzten funktionelle Magnetresonanztomographie (fMRT), um die Gehirnaktivität von 28 Patienten mit Frontotemporaler Demenz zu untersuchen und mit der von gesunden Personen zu vergleichen.
Während gesunde Probanden bei der Betrachtung von Bildern, die Schmerz darstellen, eine Aktivierung in Gehirnregionen wie der anterioren Insula und dem anterioren Cingulum zeigten, war diese Aktivität bei den Patienten mit Frontotemporaler Demenz deutlich reduziert. Diese Reduktion korrelierte stark mit dem Grad der Empathie, den die Patienten im Alltag zeigten, wie durch Fragebögen von Angehörigen bewertet wurde.
Empathie wird typischerweise in zwei Dimensionen unterteilt: emotionale Empathie, die Fähigkeit, auf die Gefühle anderer zu reagieren, und kognitive Empathie, die Fähigkeit, die Absichten anderer zu verstehen. Diese beiden Aspekte sind zwar eng miteinander verbunden, aber nicht identisch. Es ist möglich, dass eine Person eine Form der Empathie besitzt, aber nicht die andere.
Die Studie zeigte, dass die reduzierte Aktivität in den Gehirnregionen, die für die Überwachung von Körperzuständen verantwortlich sind, mit der emotionalen Empathie in Verbindung steht. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung dieser Gehirnsysteme für unsere Fähigkeit, andere zu berücksichtigen.
Die Ursachen der Frontotemporalen Demenz sind größtenteils unbekannt, obwohl etwa 30% der Fälle genetisch bedingt sind. Trotz intensiver Bemühungen gibt es derzeit keine Heilung. Doch das wachsende Bewusstsein, das durch mutige Betroffene und ihre Familien gefördert wird, ist ein wichtiger Schritt nach vorne.
Die Hoffnung besteht darin, dass das Verständnis der Gehirnprozesse, die Empathie bei Frontotemporaler Demenz beeinflussen, nicht nur die Diagnose verbessern, sondern in Zukunft auch Wege für potenzielle Behandlungen eröffnen könnte, die einige der verheerenden Auswirkungen dieser Krankheit abmildern.
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