Wärmepumpen setzen sich in Neubauten durch: Ein Wandel im Heizsektor

BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Heiztechnologie in Neubauten erlebt einen fundamentalen Wandel. Wärmepumpen, einst als Nischenlösung betrachtet, dominieren nun den Markt und verdrängen traditionelle Heizmethoden wie Gas und Öl. Diese Entwicklung spiegelt nicht nur einen technologischen Fortschritt wider, sondern auch einen gesellschaftlichen Wandel hin zu umweltfreundlicheren Lösungen.

Die Wärmepumpe hat sich in den letzten Jahren als bevorzugte Heiztechnologie in Neubauten etabliert. Ihr Anteil bei Einfamilienhäusern ist auf beeindruckende 74,1 Prozent gestiegen, was einen signifikanten Anstieg im Vergleich zu früheren Jahren darstellt. Diese Entwicklung zeigt, dass erneuerbare Energien zunehmend an Akzeptanz gewinnen, während konventionelle Heizmethoden wie Gas und Öl an Bedeutung verlieren.

Ein Blick auf die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts verdeutlicht den Trend: In über zwei Dritteln der 2022 fertiggestellten Neubauten wird auf die umweltfreundliche Heizvariante gesetzt. Dies entspricht einer Steigerung von fünf Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Besonders im Segment der Ein- und Zweifamilienhäuser erfreut sich die Wärmepumpe großer Beliebtheit.

Bei Mehrfamilienhäusern ist die Akzeptanz mit 45,9 Prozent zwar geringer, jedoch immer noch beachtlich hoch. Wenn man weitere alternative Energiequellen wie Biogas und Holzpellets einbezieht, liegt der Anteil der Neubauten, die auf erneuerbare Energien setzen, bei knapp 74 Prozent. Diese Zahlen verdeutlichen den Wandel hin zu nachhaltigeren Heizlösungen.

Trotz eines Rückgangs in Produktion und Export von Wärmepumpen im letzten Jahr bleibt der Trend zu dieser Technologie ungebrochen. Nahezu alle neu genehmigten Wohnbauprojekte planen die Integration von Wärmepumpen, was einem Anteil von 81 Prozent entspricht. Zählt man andere erneuerbare Energien hinzu, sind es sogar knapp 85 Prozent der Neubauten.

Konventionelle Heizmethoden wie Gas verlieren hingegen an Bedeutung. Lediglich 15 Prozent der Neubauten des vergangenen Jahres setzten auf Gas, während Fernwärme in 8,5 Prozent der Fälle implementiert wurde. Ölheizungen wurden in 230 Projekten realisiert und machen nur noch 0,3 Prozent der Neubauten aus.

Im Bestand zeigt sich ein anderes Bild: Der Zensus vom 15. Mai 2022 zeigt, dass Gas mit knapp 54 Prozent noch immer die dominierende Heizquelle darstellt, gefolgt von Öl mit etwa einem Viertel der Gebäude. Lediglich ein Zehntel der Bestandsgebäude setzt auf erneuerbare Energien. Diese Diskrepanz zwischen Neubauten und Bestandsgebäuden verdeutlicht die Herausforderungen und Chancen im Bereich der energetischen Sanierung.

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