SYDNEY / LONDON (IT BOLTWISE) – Fluggesellschaften sind zunehmend Ziel von Cyberangriffen, da sie wertvolle persönliche Daten sammeln. Jüngste Vorfälle zeigen, dass selbst große Unternehmen wie Qantas nicht immun sind, obwohl sie diesmal Glück hatten. Die Risiken für Verbraucher bleiben jedoch bestehen, da Hacker oft mehrere Datenlecks kombinieren, um detaillierte Identitätsprofile zu erstellen.

Fluggesellschaften stehen zunehmend im Visier von Cyberkriminellen, da sie eine Fülle an persönlichen Daten sammeln, die für Hacker von unschätzbarem Wert sind. Besonders begehrt sind Reisepässe und staatliche Ausweise, da deren Verlust ein erhebliches Risiko für Identitätsdiebstahl darstellt. Anders als Kreditkarten sind diese Dokumente schwer zu ersetzen und können über Jahre hinweg für Betrug genutzt werden.
Ein aktuelles Beispiel ist der Datenleak bei Qantas Airways, der von der Hackergruppe Scattered LAPSUS$ Hunters verursacht wurde. Glücklicherweise waren keine Kreditkartendaten oder Passinformationen betroffen, sondern lediglich Namen, E-Mail-Adressen und Details zum Vielfliegerprogramm. Dennoch bleibt ein Risiko bestehen, da auch diese Informationen für groß angelegten Betrug genutzt werden können, insbesondere wenn sie mit Daten aus anderen Lecks kombiniert werden.
Der Vorfall bei Qantas verdeutlicht auch die wachsende Gefahr durch Drittanbieter. Der Angriff wurde mit Social Engineering bei Salesforce und anderen Drittanbietern in Verbindung gebracht. Dies zeigt, wie ein kompromittierter Lieferant ganze Branchen gefährden kann, indem er Millionen von Kundendaten in einem einzigen Vorfall preisgibt.
Die Häufigkeit von Datenlecks bei Fluggesellschaften nimmt zu. Laut der Bedrohungsdatenbank von Cyble gab es im Jahr 2025 bereits über 20 solcher Vorfälle, was einem Anstieg von etwa 50 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Neben der Gruppe Scattered Spider und der Allianz Scattered LAPSUS$ Hunters scheinen auch andere Hackergruppen die Branche ins Visier genommen zu haben.
Ein weiteres Beispiel ist der jüngste Vorfall bei Envoy Air, einer regionalen Fluggesellschaft von American Airlines. Die Ransomware-Gruppe CL0P behauptete, Daten von Envoy Air zu besitzen. Glücklicherweise waren keine Kundendaten betroffen, sondern nur eine begrenzte Menge an Geschäftsinformationen.
Im Gegensatz dazu war WestJet weniger glücklich. Ein Datenleck im Juni dieses Jahres führte zur Preisgabe von Reisedokumenten wie Pässen. WestJet bot betroffenen Kunden 24 Monate kostenlosen Identitätsschutz an, doch Experten warnen, dass die Auswirkungen solcher Lecks weit über diesen Zeitraum hinausgehen können.
Um sich vor Datenlecks zu schützen, empfiehlt das Unternehmen Incogni, dass Betroffene und Reisende im Allgemeinen proaktive Maßnahmen ergreifen. Dazu gehören die Anmeldung bei Identitätsschutzdiensten, das Melden verdächtiger Anrufe und Phishing-Versuche sowie die Verwendung starker, einzigartiger Passwörter und die Aktivierung der Zwei-Faktor-Authentifizierung.
Ron Zayas, CEO von Incogni, betont die Notwendigkeit, sensible Daten besser zu schützen und wann immer möglich nicht zu teilen. In einer Zeit, in der Daten nicht nur von Cyberkriminellen, sondern auch von legitimen Organisationen genutzt werden, um bestimmte Ergebnisse zu manipulieren, ist dies von entscheidender Bedeutung.

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