LONDON (IT BOLTWISE) – Die Zahl der Todesfälle durch Stürze bei älteren Menschen hat in den letzten Jahrzehnten dramatisch zugenommen. Experten machen dafür unter anderem die steigende Medikamentenabhängigkeit verantwortlich, während gleichzeitig zahlreiche Präventionsmaßnahmen nicht den erhofften Erfolg zeigen.

Die steigende Zahl von Todesfällen durch Stürze bei älteren Menschen ist ein alarmierendes Phänomen, das in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung gewonnen hat. Laut einer aktuellen Analyse sind die Sterberaten in den USA seit 1990 mehr als dreimal so hoch geworden. Besonders betroffen sind Menschen über 85 Jahre, bei denen die Todesrate durch Stürze auf 339 pro 100.000 gestiegen ist. Diese Entwicklung wirft Fragen über die zugrunde liegenden Ursachen auf.
Ein wesentlicher Faktor, der zu dieser besorgniserregenden Entwicklung beiträgt, ist die zunehmende Abhängigkeit älterer Menschen von verschreibungspflichtigen Medikamenten. Diese Medikamente, darunter Benzodiazepine, Opioide und Antidepressiva, können das Risiko von Stürzen erheblich erhöhen. Experten wie Dr. Thomas Farley argumentieren, dass diese Medikamente, die oft das zentrale Nervensystem beeinflussen, eine Hauptursache für die steigende Sterblichkeit bei Stürzen sind.
Trotz zahlreicher Bemühungen, das Risiko von Stürzen zu verringern, scheinen viele Präventionsmaßnahmen nicht den gewünschten Erfolg zu bringen. Programme wie STEADI und Empfehlungen der United States Preventive Services Task Force haben zwar das Bewusstsein für das Problem geschärft, doch die Umsetzung bleibt eine Herausforderung. Geriatrische Fachleute betonen die Notwendigkeit, die Verschreibungspraxis zu überdenken und alternative Behandlungsansätze zu fördern.
Ein weiterer Aspekt, der die Situation verschärft, ist die veränderte Wahrnehmung und Dokumentation von Todesursachen. Früher wurden Stürze oft als natürliche Folge des Alterns angesehen und nicht als primäre Todesursache erfasst. Heute wird jedoch genauer hingeschaut, was zu einer höheren Erfassungsrate von sturzbedingten Todesfällen führt. Diese veränderte Perspektive könnte ebenfalls zur wahrgenommenen Zunahme der Sterblichkeit beitragen.
Die Diskussion um die Rolle von Medikamenten bei der Erhöhung des Sturzrisikos hat zu einer verstärkten Forderung nach “Deprescribing” geführt, also dem gezielten Absetzen oder Reduzieren von Medikamenten, deren Risiken die potenziellen Vorteile überwiegen. Dies erfordert jedoch eine enge Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Patienten, um sicherzustellen, dass die Gesundheit älterer Menschen nicht gefährdet wird.
Insgesamt zeigt sich, dass die Problematik der Stürze bei älteren Menschen komplex ist und eine ganzheitliche Betrachtung erfordert. Neben der Überprüfung der Medikamentenverordnung sind auch Maßnahmen zur Verbesserung der Mobilität und des Gleichgewichts sowie die Anpassung der Wohnumgebung entscheidend, um die Sicherheit älterer Menschen zu gewährleisten.

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