FRANKFURT / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass Startups, die bei Pitches eine differenzierte Sprache verwenden, mehr Investitionen anziehen. Die Forschungsergebnisse widersprechen dem gängigen Rat, es einfach zu halten, und legen nahe, dass Investoren differenziertes Denken schätzen.

In der Welt der Startups ist der Pitch entscheidend, um Investoren zu gewinnen. Traditionell wird Gründern geraten, ihre Ideen möglichst einfach und klar zu präsentieren. Doch eine aktuelle Studie von Forschern der TU Dortmund, der Universität Passau und der TU München stellt diese Annahme in Frage. Die Untersuchung zeigt, dass Startups, die eine kognitiv komplexere Sprache verwenden, tendenziell mehr Investitionen anziehen.
Die Studie, veröffentlicht in der Fachzeitschrift „Entrepreneurship Theory and Practice“, analysierte 547 Pitches von Gründern beim renommierten „TechCrunch Disrupt Startup Battlefield“. Die Ergebnisse zeigen, dass Gründer, die sich sprachlich differenzierter ausdrückten, im Durchschnitt 125.000 US-Dollar mehr an Investitionen erhielten. Dies entspricht einem Anstieg von über sieben Prozent im Vergleich zu weniger differenzierten Pitches.
Professor Lorenz Graf-Vlachy von der TU Dortmund, einer der Mitautoren der Studie, erklärt, dass Investoren Gründer bevorzugen, die die Komplexität und Unsicherheit der Geschäftswelt erkennen und kommunizieren können. Diese Fähigkeit, differenziert zu denken und zu sprechen, vermittelt den Investoren das Gefühl, dass die Gründer besser auf unvorhergesehene Herausforderungen vorbereitet sind.
Die Studie hebt hervor, dass kognitiv komplexe Sprache nicht mit komplizierten Fachbegriffen oder langen Schachtelsätzen verwechselt werden sollte. Vielmehr geht es um eine nuancierte und ausgewogene Kommunikation, die verschiedene Perspektiven und Eventualitäten berücksichtigt. Diese Art der Sprache signalisiert Investoren, dass die Gründer in der Lage sind, die Dynamik des Marktes zu verstehen und darauf zu reagieren.
Interessanterweise profitieren besonders Absolventen von Eliteuniversitäten von dieser Sprachstrategie. Ein Abschluss von Institutionen wie Harvard oder Oxford wird als Glaubwürdigkeitssignal wahrgenommen, das die Wirkung der differenzierten Sprache verstärkt. Dies liegt daran, dass solche Absolventen als besonders handlungsfähig und überzeugend gelten.
Die Forschungsergebnisse legen nahe, dass Gründer in der Frühphase ihres Unternehmens besonders von einer differenzierten Sprache profitieren können. In späteren Finanzierungsrunden, wenn mehr Informationen über das Startup verfügbar sind, könnte der Effekt jedoch nachlassen. Dennoch bleibt die Fähigkeit, komplexe Gedanken klar zu kommunizieren, ein wertvolles Werkzeug im Arsenal eines jeden Gründers.

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