Wie Rassenvorstellungen unsere romantischen Präferenzen beeinflussen

LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, wie tief verwurzelte Überzeugungen über die eigene Attraktivität die romantischen Präferenzen von Menschen beeinflussen können.

Eine kürzlich veröffentlichte Studie beleuchtet, wie tief verwurzelte Überzeugungen über die eigene Attraktivität die romantischen Präferenzen von Menschen beeinflussen können. Die Forschung, die in der Fachzeitschrift Cultural Diversity and Ethnic Minority Psychology veröffentlicht wurde, zeigt, dass asiatische und schwarze Amerikaner oft glauben, für weiße Amerikaner attraktiver zu sein als für Mitglieder ihrer eigenen ethnischen Gruppen. Diese Überzeugungen beeinflussen wiederum ihre romantischen Präferenzen und führen zu einer stärkeren Anziehung zu weißen Partnern.

Die Forscher untersuchten ein langjähriges Muster in US-amerikanischen interrassischen Beziehungen. Daten des US Census Bureau zeigen, dass zwei Paarungen – asiatische Frauen mit weißen Männern und schwarze Männer mit weißen Frauen – die häufigsten Arten von interrassischen Ehen sind. Frühere Forschungen haben Faktoren wie rassische Nähe, geschlechtsspezifische Stereotypen und sozioökonomischen Status als Erklärungen herangezogen, wobei der Fokus oft stark auf den Präferenzen weißer Amerikaner lag.

Die neue Studie verfolgt jedoch einen anderen Ansatz. Anstatt nur zu betonen, wen weiße Menschen bevorzugen, untersuchten die Autoren, was asiatische und schwarze Amerikaner über die Präferenzen anderer glauben und wie diese Überzeugungen ihre eigenen romantischen Interessen beeinflussen könnten. Diese Art von Überzeugung, eine sogenannte Metaperception, kann laut den Autoren die Anziehungsmuster formen und rassische Hierarchien im Dating verstärken.

In den USA, wo Weißsein oft mit Macht, Schönheit und sozialer Begehrlichkeit assoziiert wird, schlagen die Autoren vor, dass Menschen anderer Hautfarben diese Assoziationen internalisieren und weiße Partner bevorzugen, teilweise weil sie glauben, dass diese Partner eher Interesse erwidern. Um diese Idee zu erforschen, führten die Forscher drei Studien mit mehr als 3.700 heterosexuellen Erwachsenen in den USA durch, die sich als asiatisch, schwarz oder weiß identifizierten.

Die Ergebnisse der Studien zeigten, dass sowohl asiatische als auch schwarze Amerikaner glaubten, sie seien für weiße Menschen attraktiver als füreinander. Weiße Männer hingegen glaubten, sie seien für asiatische Frauen attraktiver als für schwarze Frauen, während weiße Frauen glaubten, sie seien für schwarze Männer attraktiver als für asiatische Männer. Diese Überzeugungen spiegelten sich in den romantischen Präferenzen wider, die die Teilnehmer in hypothetischen Szenarien angaben.

Die Forscher betonen, dass diese Ergebnisse nicht implizieren, dass interrassische Beziehungen von Natur aus problematisch oder unaufrichtig sind. Viele interrassische Paare berichten von hoher Zufriedenheit und bedeutungsvollen Verbindungen. Vielmehr weist die Studie auf ein breiteres kulturelles Muster hin, in dem Überzeugungen über sozialen Status und Attraktivität durch rassische Hierarchien geformt werden können und diese Überzeugungen subtil beeinflussen, wen Menschen romantisch verfolgen.

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