MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Im Wirecard-Prozess hat der Insolvenzverwalter Michael Jaffé die Verteidigungsstrategie von Markus Braun in Frage gestellt und neue Erkenntnisse über die verschwundenen Milliarden präsentiert.
Der Wirecard-Skandal, der die Finanzwelt erschütterte, hat in den letzten Jahren immer wieder für Schlagzeilen gesorgt. Im Zentrum der aktuellen Entwicklungen steht der Insolvenzverwalter Michael Jaffé, der die Verteidigungsstrategie des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Markus Braun vehement zurückweist. Jaffé, der seit Jahren unermüdlich nach den verschwundenen Milliarden sucht, hat vor dem Landgericht München I klargestellt, dass die angeblichen 1,9 Milliarden Euro auf südasischen Treuhandkonten nie existierten.
Markus Braun, der seit fast fünf Jahren in Untersuchungshaft sitzt, beteuert weiterhin seine Unschuld und sieht sich als Opfer seines flüchtigen Ex-Vertriebsvorstands Jan Marsalek. Die Staatsanwaltschaft wirft Braun und zwei Mitangeklagten jedoch organisierten Betrug in Höhe von drei Milliarden Euro vor. Jaffé widerspricht der Darstellung, dass Marsalek über ein Netzwerk von Schattenfirmen milliardenschwere Transaktionen abgewickelt habe, und betont, dass solche Geschäfte nie stattgefunden haben.
Die von Wirecard gemeldeten Gewinne stammten angeblich aus Drittpartnergeschäften im Mittleren Osten und Südostasien. Diese Partner sollten Kreditkartenzahlungen abwickeln, deren Gewinne auf Treuhandkonten in Singapur und den Philippinen gelandet sein sollten. Doch Jaffé stellte ernüchtert fest, dass von den 1,9 Milliarden Euro jede Spur fehlt. Seine akribischen Untersuchungen entlarvten die Geschäfte als nicht existent, und Brauns Verweise auf Marsalek und den mitangeklagten Kronzeugen Oliver Bellenhaus fanden bei ihm keinen Anklang.
Jaffé betonte, dass echte Geschäfte dieser Größenordnung nicht spurlos verschwinden können. Weder Kundenproteste noch Beschwerden von Geschäftspartnern wurden verzeichnet. Der einst vielgelobte Technologiekonzern überlebte nicht durch wahre Geschäftstätigkeit, sondern durch Bankkredite. Jaffé bezifferte den finanziellen Schaden der letzten Jahre auf 1,1 Milliarden Euro.
Der Prozess, der seit Dezember 2022 läuft, stagniert weiter, da die Beweisaufnahme noch nicht abgeschlossen ist. Die Suche nach den verschwundenen Geldern geht unvermindert weiter, während die Verteidigungsstrategie von Braun zunehmend unter Druck gerät. Die Entwicklungen im Wirecard-Prozess werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, vor denen die Finanzaufsicht und die Justiz stehen, um solche Skandale in Zukunft zu verhindern.
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