MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Wohneigentumsquote in Deutschland ist auf ein historisches Tief gesunken, was weitreichende Konsequenzen für die Gesellschaft und die Politik mit sich bringt.
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Die Wohneigentumsquote in Deutschland hat mit nur 43,6 Prozent im Jahr 2022 einen alarmierenden Tiefstand erreicht. Diese Entwicklung wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen sich mittlere Einkommen beim Erwerb von Wohneigentum gegenübersehen. Die Ursachen sind vielfältig, doch ein zentrales Problem ist das politische Versagen, das es vielen Bürgern nahezu unmöglich macht, in den Besitz von Immobilien zu gelangen.
Im europäischen Vergleich steht Deutschland damit fast am Ende der Skala, nur die Schweiz weist eine noch niedrigere Quote auf. Länder wie die Slowakei, wo über 90 Prozent der Haushalte in eigenen Immobilien leben, zeigen, dass es auch anders geht. Innerhalb der deutschsprachigen Länder hat Österreich eine deutlich höhere Wohneigentumsquote, was den Druck auf Deutschland erhöht, seine Politik zu überdenken.
Die regionalen Unterschiede innerhalb Deutschlands sind ebenfalls bemerkenswert. Während in Leipzig nur 13,3 Prozent der Haushalte Wohneigentum besitzen, glänzt der Landkreis Südwestpfalz in Rheinland-Pfalz mit einer Quote von 72,3 Prozent. Diese Diskrepanz zeigt, dass die Problematik nicht nur auf nationaler, sondern auch auf regionaler Ebene angegangen werden muss.
Die Konsequenzen dieser Entwicklung sind tiefgreifend. Steigende Mieten, insbesondere in städtischen Gebieten, erhöhen die Gefahr der Altersarmut. Eine Modellrechnung des Pestel-Instituts verdeutlicht die finanzielle Diskrepanz zwischen Mietern und Eigentümern im Ruhestand und unterstreicht die Notwendigkeit verstärkter Maßnahmen zur Förderung des Eigentumserwerbs.
Der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel kritisiert die bisherige Förderpolitik des Bundesbauministeriums und fordert eine Neuausrichtung. Die Immobilienbranche hat in den letzten Jahren keine Verbesserung der Marktsituation für Mieter und potenzielle Käufer festgestellt. Während die Preise für Kaufimmobilien stagnieren, steigen die Mieten weiter an, was den Druck auf den Mietmarkt zusätzlich erhöht.
Experten erwarten für das kommende Jahr einen weiteren Rückgang im Wohnbau, was die Situation weiter verschärfen könnte. Die Politik ist gefordert, innovative Lösungen zu finden, um den Erwerb von Wohneigentum zu erleichtern und die soziale Ungleichheit zu verringern.
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