PARIS / LONDON (IT BOLTWISE) – Ynsect, ein französisches Unternehmen, das auf die Produktion von Insektenproteinen spezialisiert ist, steht vor einer umfassenden Umstrukturierung, um seine finanziellen Schwierigkeiten zu überwinden.

Ynsect, ein führendes Unternehmen in der Produktion von Insektenproteinen, hat einen drastischen Plan zur Umstrukturierung angekündigt, um seine finanziellen Herausforderungen zu bewältigen. Das Unternehmen, das Insekten züchtet und in Proteinbestandteile für die Lebensmittelproduktion umwandelt, steht seit neun Monaten unter der Aufsicht eines französischen Handelsgerichts, da es von der Insolvenz bedroht ist. Am 16. Juni soll ein Plan vorgestellt werden, der das Gericht davon überzeugen soll, dass das Unternehmen noch gerettet werden kann.
Der Umstrukturierungsplan sieht die Entlassung von 137 der insgesamt 194 Mitarbeiter von Ynsect vor. Zudem wird ein Teil der Vorzeigefabrik YnFarm eingefroren, um ein neues Modell zur Insektenzucht mit niedrigeren Produktionskosten zu testen. Diese Maßnahmen sollen Ynsect helfen, die Unternehmensstruktur an die aktuellen Bedingungen auf den Finanz- und Absatzmärkten anzupassen und die Schulden mit den Gläubigern neu zu verhandeln.
Florent Dupriez, Leiter der Forschung und Entwicklung im Bereich Gesundheit und Biosicherheit bei Ynsect, äußerte Bedenken gegenüber dem Plan. Er betonte, dass dieser nicht zur Erhaltung der Arbeitsplätze beitrage und Risiken berge. Dupriez schlägt alternative Wege vor, um das Unternehmen zu stabilisieren.
Ynsect hat bisher über 600 Millionen Euro an Kapital aufgenommen, kämpft jedoch seit 2023 darum, die notwendige Finanzierung zu sichern, um YnFarm, das 2020 eröffnet wurde, voll auszulasten. Die Fabrik ist ein 45.000 Quadratmeter großer Industriekomplex, der komplexe Technologien zur Automatisierung der Insektenzucht umfasst. Im September trat das Unternehmen in ein ‘Schutzverfahren’ ein, ein freiwilliges Verfahren, das bei drohender Insolvenz eingeleitet wird.
Es gab ein Angebot von Keprea, einem Unternehmen, das von Ynsect-Mitbegründer Antoine Hubert gegründet wurde, die Pilotfabrik in Dole zu kaufen. Dieses Angebot wird derzeit vom Handelsgericht geprüft. Parallel dazu sollen die meisten Aktivitäten von YnFarm pausiert werden, während ein kostengünstigeres Zuchtmodell implementiert wird, das von einem Partnerunternehmen aus Deutschland vorgeschlagen wurde.
Dupriez fordert staatliche Subventionen, um die Skalierung von YnFarm in den nächsten Jahren zu unterstützen, was zu einer Erhöhung der Produktionsvolumina und einer Senkung der Produktionskosten führen würde. Der vorgelegte Plan von Ynsect erfordert die Sicherung zusätzlicher 10 Millionen Euro, um die Tests des neuen Modells zu finanzieren. Im April hatte Ynsect bereits 10 Millionen Euro an Überbrückungsfinanzierung gesichert, um den Betrieb für einige Monate aufrechtzuerhalten.
Die Entscheidung, ob der Plan genehmigt wird, liegt nun beim Gericht. Die Zukunft von Ynsect hängt davon ab, ob es gelingt, die finanziellen und strukturellen Herausforderungen zu bewältigen und das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen.

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